Fehlende Impulse von der Wall Street wirken sich auch auf Europa aus.
Die großen europäischen Leitbörsen haben sich zum Wochenauftakt ohne klare Richtung präsentiert. Gute Vorgaben aus Asien sorgten zwar anfangs für Unterstützung, im weiteren Tagesverlauf fehlten jedoch die Impulse von der Wall Street, die feiertagsbedingt geschlossen blieb.
Dies lud zu leichten Gewinnmitnahmen ein, wovon vor allem die zuletzt kräftig erholten Bankenwerte betroffen waren. Zudem wurde bekannt, dass die weltgrößte Rating-Agentur Standard & Poor's (S&P) den französischen Vorschlag ablehnt, mit dem private Gläubiger an der Rettungsaktion beteiligt werden sollen. Beide Varianten des Modells seien als begrenzter Zahlungsausfall (selective default) zu bewerten - was Banken und Versicherer auf jeden Fall vermeiden wollen, um massive Abschreibungen zu verhindern.
Im Banken-Sektor mussten Societe Generale ein Minus von 1,34 Prozent auf 41,87 Euro verbuchen. BNP Paribas schlossen 1,08 Prozent tiefer bei 53,95 Euro und Credit Agricole gaben um 1,34 Prozent auf 10,65 Euro nach. In Mailand sanken UniCredit 1,43 Prozent auf 1,515 Euro und Intesa SanPaolo schwächten sich um 0,68 Prozent auf 1,90 Euro ab.
Die deutlichsten Zugewinne gab es hingegen unter den Automobil-Aktien zu verzeichnen. VW sicherte sich die Mehrheit an dem Lastwagenhersteller MAN. Der Wolfsburger Autokonzern hält nun 55,9 Prozent der MAN-Stammaktien.
Während die VW-Aktien auf die Anteilsaufstockung mit einem Plus von 1,64 Prozent auf 129,95 Euro reagierten, gaben die MAN-Papiere um 2,10 Prozent auf 93,30 Euro nach. Diese Verluste erklärte ein Börsianer damit, dass VW sein Ziel erreicht habe und vorerst keine weiteren MAN-Aktien kaufen müsse.
Händler wiesen bei den Autobauern auch auf "erneut solide Absatzzahlen aus den USA" hin. So hatte BMW (plus 1,55 Prozent auf 68,82 Euro) im vergangenen Monat in den Vereinigten Staaten einmal mehr eine zweistellige Zuwachsrate erzielt. Auch Porsche (plus 4,37 Prozent auf 57,58 Euro) steigerte seine US-Verkäufe erneut. Weiters konnten Fiat um 2,52 Prozent auf 7,72 Euro gewinnen und Renault verteuerten sich um 1,39 Prozent auf 41,36 Euro.
Börse Index Schluss Diff (P) Diff (%) Wien ATX 2.803,40 - 8,00 -0,28 Frankfurt DAX 7.442,96 + 23,52 +0,32 London FT-SE-100 6.017,54 + 27,8 +0,46 Paris CAC-40 4.003,11 - 4,24 -0,11 Zürich SPI 5.746,75 + 15,28 +0,27 Mailand FTSE MIB 20.476,15 - 40,84 -0,20 Madrid IBEX-35 10.468,00 - 24,00 -0,23 Amsterdam AEX 343,50 + 0,68 +0,20 Brüssel BEL-20 2.599,87 + 16,51 +0,64 Stockholm SX Gesamt 357,20 + 2,44 +0,69 Europa Euro-Stoxx-50 2.870,19 - 5,48 -0,19