Der Euro-Stoxx-50 stieg 26,14 Einheiten oder 0,88 Prozent auf 3.003,73 Punkte.
Angetrieben durch die laufende Berichtssaison haben die europäischen Leitbörsen am Donnerstag im Frühhandel überwiegend mit Kursgewinnen tendiert. Um 9.45 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 7.458,38 Punkten, das entspricht einem Plus von 53,43 Einheiten oder 0,72 Prozent. In London stieg der FT-SE-100 13,8 Einheiten oder 0,23 Prozent auf 6.082,00 Zähler. Der Euro-Stoxx-50 stieg 26,14 Einheiten oder 0,88 Prozent auf 3.003,73 Punkte.
Angetrieben von positiven Vorgaben aus New York und Tokio sind die europäischen Börsen mit Kursgewinnen in den Handel gegangen. Börsianer verwiesen auf die Signale der US-Notenbank Fed, weiterhin eine expansive Geldpolitik betreiben zu wollen. Die US-Währungshüter bestätigten am Vorabend ihren Leitzins auf einem Rekordtief. Das Augenmerk der Anleger richtete sich aber vor allem auf die laufende Berichtssaison mit zahlreichen Bilanzpublikationen.
Der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis hat für das erste Geschäftsquartal einen Gewinnrückgang ausgewiesen. Vor allem Nachahmerprodukte der Konkurrenz für einige Medikamente setzten dem Konzern Analysten zufolge zu. Der Betriebsgewinn sank um fast elf Prozent auf 1,66 Euro je Aktie. Der Umsatz sank um 1,5 Prozent auf 7,78 Mrd. Euro. Analysten hatten allerdings mit stärkeren Rückgängen gerechnet, die Aktie legte leicht um 0,23 Prozent auf 53,38 Euro zu.
Der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA hat im Auftaktquartal indessen einen kräftigen Gewinn- und Umsatzanstieg in seinen Büchern verzeichnet. Hier wirkte die Milliardenübernahme des Laborausrüsters Millipore und der anhaltende Chemieboom positiv. Die Gesamterlöse stiegen um 22,1 Prozent auf 2,56 Mrd. Euro. Die Merck-Titel gewannen im Frühhandel um 0,74 Prozent auf 69,61 Euro.
Vom anhaltend hohen Ölpreis hat der Shell-Konzern zu Jahresbeginn klar profitieren können. Im ersten Quartal schoss der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Mrd. Dollar auf 6,9 Mrd. Dollar nach oben. Die Dividende soll indessen unverändert zur Vorjahresausschüttung von 0,42 Dollar je Aktien festgesetzt werden. In Amsterdam legten die Wertpapiere um 0,73 Prozent auf 26,235 Euro zu.
In London präsentierte der Lebensmittel- und Konsumgüterkonzern Unilever sein Zahlenwerk für die ersten drei Monate 2011. Dank der wachsenden Nachfrage in Schwellenländern konnte die Branchengröße ihren Umsatz steigern. Die Einnahmen legten um 4,3 Prozent zu, in den sogenannten Zukunftsmärkten kletterte der Umsatz sogar um zehn Prozent. Gegenwind verspürt der Konsumgüterhersteller aber von steigenden Rohstoffkosten, der schwachen Konsumentenstimmung sowie dem hohen Wettbewerbsdruck. Die Titel sanken an der Londoner Börse dennoch um 2,66 Prozent auf 1.937 Pence.
An der Frankfurter Börse rückten mehrere Schwergewichte mit Unternehmensbilanzen in den Blickpunkt. Unter ihnen wartete der größte europäische Softwarekonzern SAP mit einem Gewinnschub zu Jahresbeginn auf. Die Erlöse kletterten von Jänner bis März um ein Fünftel auf 2,33 Mrd. Euro. Die Zahlen blieben jedoch hinter den Erwartungen der Analysten zurück. "Durch die Bank enttäuschende Zahlen", kommentierten einige Börsianer. Am DAX-Ende rutschten die Papiere um 5,65 Prozent auf 43,10 Euro ab.
Die Deutsche Bank hat im ersten Jahresviertel einen Vorsteuergewinn von drei Mrd. Euro ausgewiesen und die Analystenprognosen damit klar übertroffen. Dank des robusten Geschäfts wurden die Ziele für 2011 bekräftigt. Vorstandschef Josef Ackermann bestätigte, dass 2011 ein Vorsteuergewinn aus den operativen Geschäftsbereichen von zehn Mrd. Euro in den Büchern stehen soll. "Die Deutsche Bank ist sehr gut in dieses Jahr gestartet", erklärte der Bankchef. Die Aktien des größten deutschen Geldinstituts kletterten um 4,19 Prozent auf 43,55 Euro in die Höhe.
Auch am Zürcher Börsenplatz zog eine Zahlenvorlage das Interesse der Anleger auf sich. Dort hat der weltgrößte Zahnimplantat-Hersteller Nobel Biocare im ersten Quartal den Umsatz auf Jahressicht um fünf Prozent auf 184,8 Mio. Euro gesteigert. Unter dem Strich weist das Unternehmen allerdings einen um zwei Drittel tieferen Quartalsgewinn von 12,9 Mio. Euro aus. Die Aktie verzeichnete dennoch rege Nachfrage und stieg um 2,21 Prozent auf 18,94 Franken.