Europas Leitbörsen zu Mittag freundlich
10.06.2010
Die europäischen Aktienbörsen haben sich am Donnerstag von ihren unmittelbar nach Handelsstart verzeichneten Verlusten rasch wieder erholt und bis zum Mittag Gewinne verbucht. Der Euro-Stoxx 50 stieg zuletzt um 0,82 % auf 2.577,71 Punkte. In Paris rückte der CAC-40 um 0,98 % auf 3.480,49 Punkte vor und der FTSE 100 kletterte in London um 0,47 % auf 5.109,93 Punkte.
Die Stimmung am Markt im Hinblick auf eine weltweite Erholung habe sich wieder etwas verbessert, so Börsianer. Später stehen noch die Zinsentscheidungen der Bank von England und der EZB auf der Agenda und in den USA werden die neuesten Arbeitsmarktdaten und die Handelsbilanz für April veröffentlicht. Im Bankensektor setzte sich die Erholung vom Vortag fort. Credit Agricole, Unicredit und Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) gewannen als stärkste Werte jeweils mehr als 2 % dazu.
Die Aktien von Bau- und Baustoffkonzernen legten gestützt von positiven Analystenkommentaren ebenfalls kräftig zu. Die Citigroup stufte Lafarge und Saint-Gobain von "Hold" auf "Buy" hoch und die ING nahm die Bewertung für Vinci mit einer Kaufempfehlung auf. Lafarge und Saint Gobain gewannen beide mehr als 4 %. Vinci verteuerten sich um über 2 %.
Ölpest ist eine Katastrophe für BP
BP-Papiere konnten auch am Donnerstag ihre Talfahrt nicht stoppen. Zuletzt gaben sie um 3,00 % auf 379,00 Pence nach, nachdem sie am Morgen zeitweise um mehr als 11 % eingebüßt hatten. Am Vorabend waren die in New York gehandelten BP-Aktien um mehr als 15 % eingebrochen. Merrill Lynch und Citigroup senkten mittlerweile ihre Kursziele für BP. Die vollständigen Kosten für das Öldesaster im Golf von Mexiko könnten derzeit nicht genau abgeschätzt werden, daher sehe sich BP kurz- bis mittelfristig mit größeren Risiken konfrontiert, so Analyst Alejando Demichelis von Merrill Lynch. Eine vorübergehende Aussetzung der Dividende sei nicht mehr ausgeschlossen. Die Kosten für die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko beziffert BP mittlerweile auf rund 1,43 Milliarden Dollar.
Zudem rutschten in London die Papiere von Home Retail Group um 3,99 % auf 228,50 Pence ab. Der Einzelhändler hatte enttäuschende Erstquartalsumsätze ausgewiesen.