BMW springt um 4% hinauf, Sky Deutschland verliert gigantische 21%.
Nach dem deutlichen Kurssprung zum Wochenauftakt haben Europas Börsen am Dienstag zu Mittag uneinheitlich tendiert. Der DAX in Frankfurt notierte um 13.10 Uhr mit 6.301,07 Punkten und einem Plus von 8,94 Einheiten oder 0,14 %. Der FT-SE-100 der Börse London erhöhte sich um 18,0 Zähler oder 0,33 % auf 5.379,07 Stellen. Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 war jedoch um 8,60 Einheiten oder 0,30 % auf 2.813,57 Punkte leichter.
Wenige Impulse konnten die am Vormittag veröffentlichten EU-Konjunkturmarktdaten den Märkten verleihen. Die Erzeugerpreise sind demnach im Juni nicht ganz so stark wie erwartet gestiegen. Während sich das Preisniveau auf Monatssicht um 0,3 % erhöht haben dürfte, hatten Volkswirte noch mit einem Anstieg um 0,4 % gerechnet.
Konsum und Häuser
An diesem Nachmittag könnten US-Daten zu persönlichen Einkommen und Ausgaben sowie den schwebenden Hausverkäufen neue Impulse geben. Nach wie vor bleibe der Markt sehr sensibel für Konjunkturdaten, sagten Börsianer.
Insgesamt fielen die Verluste aber begrenzt aus, nachdem Unternehmen wie BMW, die Deutsche Post und andere den Markt mit guten Zahlenwerken überraschten.
Dank der Erholung auf den weltweiten Automärkten hat BMW einen überraschend großen Gewinnsprung hingelegt. Das Ergebnis vor Steuern schnellte im zweiten Quartal auf 1,3 Mrd. Euro nach oben - rund eineinhalb Mal so viel wie von Analysten erwartet. BMW-Titel quittierten das mit einem Plus von 4,05 % auf 43,57 Euro und rangierten wie im frühen Handel auch an der DAX-Spitze.
Im Windschatten der BMW-Zahlen waren auch Werte von Autoherstellern und -produzenten europaweit besonders stark gefragt. Der Branchenindex Euro Stoxx Automobiles & Parts sprang um 1,43 % nach oben. Nach BMW folgte der französische Autobauer Renault (plus 2,62 %) und der italienische Konzern Fiat (plus 2,58 %). Seinem Vortagestrend hingegen nicht folgen konnte der Bankensektor (plus 0,14 %).
Die anziehende Konjunktur lässt auch die weltgrößten Brief- und Logistikkonzerne optimistisch in die Zukunft blicken. Die Deutsche Post hob nach deutlichen Umsatz-und Gewinnzuwächsen im zweiten Quartal ihre Jahresprognose an - wie zuvor bereits die US-Konkurrenten UPS und FedEx. Deutsche Post-Papiere notierten bei 14,03 Euro um 3,89 % im Plus.
Auf einen Tiefststand von nur 1,11 Euro sackte der Aktienkurs des verlustreichen Bezahlsenders Sky Deutschland wegen des erneuten hohen Kapitalbedarfs ab. Beim Börsengang des damals noch Premiere genannten Bezahlsenders im Jahr 2005 hatte der Ausgabepreis noch 28,50 Euro betragen. Die Abschläge beliefen sich Tagesverlauf auf 21,16 %.