Konjunktur-Sorgen

Europas Leitbörsen starten uneinheitlich

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Die Leitbörsen in Europa haben uneinheitlich und kaum verändert tendiert.

Um 10.10 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 7.302,09 Punkten, das entspricht einem leichten Plus von 8,40 Einheiten oder 0,12 Prozent. In London fiel hingegen der FT-SE-100 3,2 Einheiten oder 0,05 Prozent auf 5.986,83 Zähler. Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 stieg 2,95 Einheiten oder 0,10 Prozent auf 2.864,87 Punkte.

US-Kursgewinne wirken sich in Europa nicht aus
Deutliche Kursgewinne im US-Handel hatten im frühen Geschäft keinen einheitlichen Einfluss auf die europäischen Leitbörsen. Händlern zufolge habe sich die Stimmung nicht grundlegend geändert. Hauptsorge der Börsianer bleibt neben der Schuldenkrise in der Eurozone auch das schwächere Wirtschaftswachstum in den USA. Am Vortag enttäuschten die jüngsten US-Konjunkturdaten zum Immobilienmarkt, Einkaufsmanagerindex und Verbrauchervertrauen. Daher werden die an diesem Nachmittag erwarteten ADP-Arbeitsmarktdaten aus dem Privatsektor besondere Beachtung finden, zumal sie als Indikator für den großen Arbeitsmarktbericht am Freitag gelten. Für anhaltende Nervosität sorgte laut Händlern auch der bevorstehende Bericht der sogenannten "Troika" aus der EU, dem IWF und der EZB über die weiteren Finanzhilfen für Griechenland.

Übernahmegerüchte beflügeln den Handel
Nach dem Ende der Berichtssaison sorgten im frühen Geschäft vor allem Übernahmefantasien für marktbewegende Impulse. Titel von Lanxess gewannen 1,22 Prozent auf 60,72 Euro. Der Spezialchemiekonzern steht der "Financial Times Deutschland" zufolge vor einem milliardenschweren Zukauf im Ausland. Mit dem Finanzinvestor CVC verhandle das Unternehmen über die belgische Chemiefirma Taminco. Die Akquisition mit einem Volumen von einer Milliarde Euro wäre die größte in der Firmengeschichte von Lanxess. Anleger reagierten positiv, zumal Lanxess den Kauf ohne Kapitalerhöhung stemmen wolle.

Aktien von Medion sprangen um 17,56 Prozent auf 12,99 Euro nach oben. Der chinesische Computerhersteller Lenovo will den deutschen Elektronikkonzern für rund 629 Mio. Euro kaufen. Die Chinesen wollen Medion am liebsten komplett übernehmen - mindestens sollen es aber 51 Prozent des Grundkapitals sein.

Papiere von Schneider verteuerten sich nach kurzfristigen Kursverlusten um 0,13 Prozent auf 114,75 Euro. Der französische Elektronikkonzern will den spanischen Konkurrenten Telvent übernehmen. Schneider biete zwei Milliarden Dollar in bar oder 40 Dollar je Anteilsschein für den Softwarehersteller. Dies sei eine Prämie von 36 Prozent auf dem durchschnittlichen Telvent-Kurs der letzten drei Monate.

Positive Auswirkungen konnte das Biotechnologie-Unternehmen Evotec nach der Bekanntgabe einer Übernahme verzeichnen und hat seine Umsatzprognose für 2011 angehoben. Evotec übernimmt für 12,5 Mrd. Euro in bar die Geschäftseinheit Compound Focus von der belgischen Galapagos und stärkt damit die eigene Wirkstoffforschung. Evotec verteuerten sich um 5,73 Prozent auf 2,77 Euro.

Biotech-Konzern Morphosys kauft Aktien zurück
Mit etwas anderen Nachrichten gingen Aktien von Morphosys in den Handel. Das Biotechnologie-Unternehmen hat den Rückkauf eigener Aktien gestartet. Bis zu 100.000 Anteilsscheine werden zwischen dem 1. Juni und dem 30. Juni über die Börse erworben. Auf Grundlage des Kurses vom 31. Mai habe das Programm einen Wert von rund 1,7 Mio. Euro. Die Aktien werden eingesetzt um das langfristige Vergütungsprogramm für das Morphosys-Management zu implementieren. Morphosys gewannen 3,75 Prozent auf 21,43 Euro.

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