Leichte Tendenz
Leitbörsen in Fernost schließen im Minus
12.11.2010
Jüngste Inflationszahlen aus China fielen höher aus, als erwartet.
Die Leitbörsen in Fernost haben am Freitag leichter tendiert. Der Nikkei-225 Index in Tokio verringerte sich um 136,65 Zähler oder 1,39 Prozent auf 9.724,81 Punkte. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 477,72 Zähler (minus 1,93 Prozent) auf 24.222,58 Einheiten.
Abschläge verzeichneten auch die Märkte in Singapur und Sydney. Der FTSE Straits Times Index schloss bei 3.252,00 Zählern und einem Minus von 41,39 Punkten oder 1,26 Prozent. Der All Ordinaries Index in Sydney fiel um 31,5 Zähler oder 0,65 Prozent auf 4.778,8 Einheiten. Deutlich niedriger schloss die Chinesische Börse. Der Shanghai Composite rutschte um 5,16 Prozent oder 162,31 Zähler auf 2.985,44 Punkte ab.
Sorge um Überhitzung der chinesischen Wirtschaft
Die Blicke der Anleger richteten sich zum Wochenausklang auf die jüngsten Inflationszahlen aus China, die für Oktober höher ausfielen als erwartet. Das hohe Preisniveau und die Sorge einer Überhitzung der chinesischen Wirtschaft ließen die Erwartungen der Anleger bezüglich einer Leitzinserhöhung ansteigen und damit die chinesische Börse in den Keller fallen. Die wichtigsten asiatischen Leitbörsen konnten sich laut Marktbeobachtern dieser Tendenz nicht entziehen und zeigten sich ebenfalls einheitlich im Minus.
Bankenwerte waren auf den Verkaufslisten der Anleger stark vertreten. Höhere Leitzinsen würden die Refinanzierungskosten chinesischer Banken erhöhen und damit die Margen der Institute verringern, hieß es aus Marktkreisen. Aktien der China Construction Bank sanken 3,76 Prozent auf 7,43 Hongkong Dollar. Industrial & Commercial Bank of China verbilligten sich um 3,08 Prozent auf 6,61 Hongkong Dollar.
Tokio: Finanztitel verlieren
Auch in Tokio gehörten Finanztitel zu den Verlierern. Sie hatten zuletzt noch davon profitiert, dass sie laut einem Zeitungsbericht von neuen globalen Regulierungsbestimmungen ausgenommen bleiben sollten. Mitsubishi UFJ Financial büßten 1,75 Prozent auf 392 Yen ein und Sumitomo Mitsui Financial (SMFG) verloren 1,84 Prozent auf 2.509 Yen. Mizuho Financial gaben noch deutlichere 2,31 Prozent auf 127 Yen ab, nachdem die Zeitung "Nikkei" berichtet hatte, die Bank wolle sich für 500 Millionen US-Dollar mit zwei Prozent am Finanzunternehmen BlackRock beteiligen.
Rohstoffpreise gefallen
Fallende Rohstoffpreise machten außerdem Energie- und Minenwerten zu schaffen. So fielen etwa die Papiere des Aluminiumproduzenten United Co. Rusal um deutliche 6,10 Prozent auf 9,86 Hongkong Dollar. PetroChina gaben 2,29 Prozent nach und schlossen bei 10,26 Hongkong Dollar.
In Sydney zeigte sich ein ähnliches Bild. Auch hier kamen mit Bow Energy (minus 9,62 Prozent auf 1,18 australische Dollar) und Murchison Metals (minus 4,70 Prozent auf 1,32 australische Dollar) Rohstoff- und Energiewerte unter Druck. Qantas Airways gaben nach den jüngsten Schlagzeilen bezüglich technischer Problemen mit ihrer Airbus-Flotte weiter nach und schlossen 2,44 Prozent tiefer auf 2,80 australische Dollar.