Leichte Zugewinne in London und Frankfurt.
Die Leitbörsen in Europa haben am Freitag im frühen Handel mehrheitlich mit Kursgewinnen tendiert. Um 10.45 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 6.692,84 Punkten, das entspricht einem Plus von 35,96 Einheiten oder 0,54 Prozent. In London stieg der FT-SE-100 um 32,2 Einheiten oder 0,56 Prozent auf 5.728,27 Zähler. Der Euro-Stoxx-50 befestigte sich um 10,86 Einheiten oder 0,39 Prozent auf 2.797,02 Punkte.
Am Markt verwies man zur Erklärung für das freundliche Börsenumfeld auf die leichte Stabilisierung am japanischen Katastrophenreaktor Fukushima sowie den Beschluss der G7-Staaten, gemeinsam gegen den Yen-Höhenflug vorzugehen. Die positiven Vorgaben aus Übersee würden zusätzlich für Auftrieb sorgen, kommentierte ein Händler. Im Fokus der Börsianer steht auch der große Verfall an den Terminterminbörsen, der "Hexensabatt", der traditionell viel Bewegung an die Börsen bringt. Auf Unternehmensseite präsentierte sich die Meldungslage indes dünn.
Die G7-Finanzminister und Notenbankpräsidenten hatten in der Nacht zum Freitag in einer Telefonkonferenz beschlossen, gemeinsam gegen den starken Anstieg des Yen zu intervenieren. Es ist das erste Mal seit mehr als zehn Jahren, dass die führenden Wirtschaftsnationen gemeinsam am Devisenmarkt einschreiten.
"Wir werden die Devisenmärkte genau beobachten und entsprechend zusammenarbeiten", hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung. Am Vortag war der Yen auf den höchsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg gegenüber dem US-Dollar gestiegen. Am Devisenmarkt zeigte der G7-Beschluss bereits erste Wirkung, der Yen verlor gegenüber dem Dollar deutlich an Boden.
Unter den Einzeltiteln konnten Telefonica in Madrid leicht um 0,17 Prozent auf 17,405 Euro vorrücken. Wie die spanische Wirtschaftszeitung "Hispanidad" auf ihrer Homepage berichtete, erwägt die Qatar Holding, einen fünfprozentigen Anteil an der spanischen Telekomgesellschaft zu erwerben.
Im Fokus standen auch Energiewerte, nachdem der UN-Sicherheitsrat am Vortag einen Militäreinsatz gegen Truppen des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi genehmigt hatte und infolgedessen der Ölpreis in die Höhe geklettert war. BP zogen in London 1,22 Prozent auf 463,20 Pence an, Total konnten in Paris ein Kursplus von 0,43 Prozent auf 40,965 Euro verzeichnen.
Unter den im Euro-Stoxx-50 gelisteten Titeln konnten sich Schneider-Electric an der Indexspitze 3,71 Prozent auf 114,50 Euro verteuern. Siemens und Air Liquide gehörten mit einem Kursplus von 2,70 Prozent auf 92,65 Euro bzw. 1,89 Prozent auf 89,99 Euro ebenfalls zu den größten Kursgewinnern. Auf der Verliererseite präsentierten sich indes BBVA und E.ON mit einem Abschlag von 1,48 Prozent auf 8,537 Euro bzw. 1,46 Prozent auf 20,96 Euro. Auch Credit Agricole mussten im Frühhandel abgeben und verloren in einem europaweit schwachen Bankensektor 1,20 Prozent auf 11,145 Euro.