Republikaner wollen Schuldengrenze kurzfristig anheben
Der sich abzeichnende Kompromiss im US-Etatstreit hat die New Yorker Aktienbörsen am Donnerstag beflügelt. Der Dow Jones Industrial Index kletterte um 323,09 Punkte oder 2,18 Prozent auf 15.126,07 Einheiten nach oben und damit wieder deutlich über die Marke von 15.000 Punkten. Der S&P-500 Index legte 36,16 Punkte oder 2,18 Prozent auf 1.692,56 Zähler zu. Der Nasdaq Composite Index ückte um 82,97 Einheiten oder 2,26 Prozent auf 3.760,75 Zähler vor.
Nur Stunden vor einem geplanten Treffen mit US-Präsident Barack Obama haben führende Republikaner angekündigt, die Schuldenobergrenze der USA kurzfristig anheben zu wollen. Damit könnte der Verwaltungsstillstand und damit die ab dem 17. Oktober drohende Zahlungsunfähigkeit des Staates zunächst abgewendet werden.
Nur wenig Beachtung fanden daneben die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten. In der vergangenen Woche sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 66.000 auf 374.000 und damit deutlich stärker als erwartet gestiegen. Es ist der höchste Wert seit November 2012. Das Ministerium wies jedoch darauf hin, dass die Hälfte des Anstiegs auf die Daten aus Kalifornien zurückgehe und einer Umstellung der dortigen Computer-Erhebung geschuldet sei.
Im Dow Jones gab es zu Handelsschluss keine Kursverlierer. Die geringsten Kursgewinne verbuchten Chevron mir plus 0,22 Prozent auf 116,38 Dollar. Der zweitgrößte US-Ölkonzern kündigte an, im dritten Quartal rund 300 Mio. Dollar Verlust zu schreiben, nachdem man im zweiten Jahresviertel noch einen Gewinn in dieser Größenordnung erzielt hatte. Grund dafür seien die „signifikant niedrigeren“ Erlöse aus dem Raffinierungs-Geschäftszweig.
An die Spitze des US-Leitindex setzten sich Boeing (plus 3,87 Prozent auf 118,90 Dollar) und UnitedHealth (plus 3,64 Prozent auf 73,98 Dollar). Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat den Ausblick für das Kreditrating des US-Versicherers von "stabil" auf "positiv" angehoben, hieß es aus dem Handel. Gesucht waren daneben Finanzwerte wie American Express (plus 3,38 Prozent auf 74,66 Dollar) und JPMorgan (plus 3,49 Prozent auf 52,52 Dollar).
Außerhalb des US-Leitindex schlossen Teva Pharamaceutical um klare 3,55 Prozent fester bei 40,59 Dollar. Der weltgrößte Generikahersteller verschärft angesichts roter Zahlen sein Sparprogramm. Bis Ende 2014 will die Mutter des Ulmer Pharmaunternehmens Ratiopharm 5.000 Stellen streichen. Das ist jeder zehnte Arbeitsplatz im Konzern. Analysten äußerten sich positiv. "Der Strategieplan von Teva erscheint nun glaubwürdiger", sagte etwa ein Experte.
Micron setzten indessen die laufende US-Berichtssaison fort. Am Markt wird für das vierte Quartal ein Gewinn von 0,24 Dollar pro Anteilsschein erwartet. Die Aktien legten vor den Zahlen um 1,54 Prozent auf 18,43 Dollar zu.
Für Gilead Sciences ging es zudem um 6,52 Prozent auf 62,74 Dollar bergauf. Das Biotech-Unternehmen hatte am gestrigen Mittwoch über den positiven Abschluss einer Phase-III-Studie für ein Leukämiepräparat berichtet.