Anleger spekulieren über Auswirkungen von Trump-Präsidentschaft.
Die US-Börsen haben am Donnerstag keine klare Richtung gefunden und uneinheitlich geschlossen. Spekulationen über die Auswirkungen der Präsidentschaft von Donald Trump auf die Finanzmärkte prägten den Handel an der Wall Street.
Der Dow Jones gewann 1,17 Prozent auf 18.807,88 Einheiten und schloss damit so hoch wie im gesamten bisherigen Jahresverlauf nicht. Der breiter gefasste S&P-500 stieg deutlich moderater um 0,20 Prozent auf 2.167,48 Zähler. Der technologielastige Nasdaq Composite hingegen verlor 0,81 Prozent auf 5.208,77 Zähler.
Am Mittwoch - dem Tag nach der US-Präsidentschaftswahl - hatten die Aktienmärkte in New York noch einheitlich klar im Plus geschlossen. Der erste Schock über Trumps Wahlsieg hatte die außerbörslich gehandelten Futures auf die US-Aktienindizes zunächst noch abstürzen lassen. Schon zu Handelsbeginn ging es an der Wall Street aber wieder aufwärts. Einen Tag später scheinen viele Anleger noch immer nicht genau zu wissen, ob sie Trumps Sieg nun als gut oder als schlecht für die Märkte bewerten sollen.
Die Anleger würden verschiedene Möglichkeiten durchspielen, was die neue US-Regierung für gewisse Branchen machen könnte oder eben nicht machen wird, kommentierte ein Aktienstratege eines US-Vermögensverwalters gegenüber Nachrichtenagentur Bloomberg das Marktgeschehen. "Die Konzerne haben das Gefühl, dass es jetzt weniger restriktiv zugehen wird. Das dürfte positiv aufgenommen werden. Die Unsicherheit ist vorbei", sagte er weiter.
Im Dow Jones notierten Aktien aus der Finanz- und aus der Pharmabranche im Spitzenfeld. Die Bankaktien JPMorgan (plus 4,64 Prozent) und Goldman Sachs (plus 4,28 Prozent) waren die größten Gewinnern im Index, gefolgt vom Pharmawert Pfizer (plus 4,27 Prozent). Beide Sektoren dürften von Spekulationen profitiert haben, dass die Trump-Regierung Regulierungen in den jeweiligen Branchen lockern wird.
Titel aus der Technologiebranche gerieten hingegen teils deutlich unter die Räder. Werte wie Amazon (minus 3,84 Prozent) und Twitter (minus 3,97 Prozent) wurden im großen Stil verkauft. Auch Microsoft (minus 2,44 Prozent) und Facebook (minus 1,94 Prozent) gaben deutlich nach. Marktbeobachter konnten keine eindeutige Erklärung liefern, warum Technologiewerte unter Druck gerieten. Manche verwiesen auf die starken Gewinne am Vortag. Andere äußerten die Besorgnis, dass die nicht als Trump-affin bekannte Tech-Branche Nachteile durch den neuen Präsidenten zu befürchten habe.
Abseits der Spekulationen um die Trump-Präsidentschaft legt Walt Disney Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal vor. Sowohl der Umsatz als auch der Gewinn pro Aktie blieben unter den Erwartungen von Analysten. Im Vorfeld der Zahlenvorlage hatte die Disney-Aktie um 0,34 Prozent höher geschlossen.