Richmond Fed-Index enttäuscht Börsen - voestalpine, Erste unter Druck.
Die Wiener Börse hat am Dienstag schwächer geschlossen. Der ATX fiel um 6,51 Punkte oder 0,30 Prozent auf 2.189,56 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 23 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.213 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,00 Prozent, DAX/Frankfurt +0,04 Prozent, FTSE/London -0,50 Prozent und CAC-40/Paris -0,90 Prozent.
Nach Gewinnen über weite Strecken des Handelsverlaufs drehte der ATX im Späthandel nach schlecht aufgenommenen US-Daten leicht ins Minus. Der am Nachmittag gemeldete Index des US-Verbrauchervertrauens war wie erwartet gefallen. Enttäuschend war Marktteilnehmern zufolge aber vor allem der Richmond Fed-Index ausgefallen. Auch andere Börsen mussten ihre Gewinne nach den Daten wieder abgeben.
Noch im Frühhandel hatten jüngste Äußerungen von US-Chef Ben Bernanke für gute Börsenlaune gesorgt. Der Fed-Chef hatte von der fragilen Situation am US-Arbeitsmarkt gesprochen, was an den Märkten als Hinweis auf eine anhaltend expansive Geldpolitik und weitere Liquiditätsspritzen interpretiert wurde.
Fast alle ATX-Schwergewichte gaben im Späthandel nach den US-Daten nach und schlossen im Minus. Größere Abgaben gab es vor allem in voestalpine, die Aktie verlor 2,70 Prozent auf 25,44 Euro und war damit der größte Verlierer im prime market. Auch Erste Group drehten ins Minus und fielen bei höherem Volumen um 1,37 Prozent auf 18,00 Euro. OMV schlossen bei ebenfalls höheren Umsätzen mit einem moderaten Minus von 0,70 Prozent bei 27,77 Euro.
Gegen den Trend gesucht waren Raiffeisen und gewannen 2,25 Prozent auf 26,85 Euro. Gute Nachfrage gab es auch in Telekom Austria (plus 0,71 Prozent auf 8,80 Euro) und Immofinanz (plus 0,69 Prozent auf 2,78 Euro). Die Analysten von Kepler Capital Markets haben die Immofinanz-Aktie in einer Erst-Analyse mit einem Kursziel von 4,1 Euro zum Kauf empfohlen.
