US-Börsen fester erwartet
09.11.2009
Positiv aufgenommene Nachrichten vom G20-Gipfel dürften der Wall Street einen freundlichen Wochenauftakt ermöglichen. In der Abschlusserklärung vom Treffen der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer heißt es, bis zu einer wirtschaftlichen Gesundung sollen die Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur und Finanzmärkte fortgesetzt werden.
"Billiges Geld sollte weiterhin den Run auf Aktien beflügeln", kommentierte Peter Cardillo, Ökonom bei Avalon Partners in New York. Gegen 14.45 Uhr stand der Dow-Future 0,87 % im Plus. Der Future auf den Nasdaq 100 stieg um 0,94 %.
Im Mittelpunkt steht die jüngste Entwicklung um die Übernahme von Cadbury durch Kraft Foods. Der US-Lebensmittelkonzern legte ein neues Angebot über 9,8 Mrd. Pfund vor, das den britischen Süßwarenkonzern mit 717 Pence je Aktie bewertet. Bei einer Fusion beider Unternehmen entstünde der weltgrößte Süßwaren-Konzern mit fast 15 % Marktanteil. Kraft war allerdings bereits im September mit einem mehr als 10 Mrd. Pfund schweren Angebot bei der Cadbury-Konzernspitze abgeblitzt. Auch die neue Offerte lehnten die Briten ab.
Der Telekomkonzern Sprint Nextel und seine Partner wollen weitere 1,5 Mrd. US-Dollar in den Netzwerkprovider Clearwire stecken. Damit soll der Aufbau eines Mobilfunknetzes der nächsten Generation (4G) beschleunigt werden, schreibt das "Wall Street Journal" am Montag unter Berufung auf Kreise. Allein Sprint wolle noch einmal 1 Mrd. Dollar investieren. Die übrigen Clearwire-Eigner, zu denen die Kabelnetzbetreiber Comcast, Time Warner Cable und Bright House Networks sowie der Computerchip-Hersteller Intel gehören, wollen erneut 500 Mio. Dollar zuschießen. Einzig der Internet-Konzern Google habe sich an der neuen Finanzspritze nicht beteiligt. Clearwire legten schon vorbörslich deutlich zu.
Der Mischkonzern General Electric (GE) einigte sich laut Kreisen mit dem Interessenten Comcast auf einen Wert von rund 30 Mrd. Dollar für NBC Universal, was GE schon vor Handelsbeginn steigen ließ. Comcast will sich mit 51 % an dem Unternehmen beteiligen, welches zu 80 % GE und zu 20 % dem französischen Medienkonzern Vivendi gehört. GE und Comcast wollten sich dazu nicht äußern, bei Vivendi war niemand für eine Stellungnahme erreichbar.
Berkshire Hathaway sollten nach guten Zahlen einen Blick wert sein. Der legendäre Investor Warren Buffett verdient mit der Erholung an den Aktienmärkten wieder Milliarden: Im dritten Quartal erzielte seine Holding einen Gewinn von 3,2 Mrd. Dollar. Vor einem Jahr hatte Berkshire selbst auf dem Höhepunkt der Finanzkrise noch 1,1 Mrd. Dollar verdient. Anfang dieses Jahres hatte Buffett allerdings einen Quartalsverlust verschmerzen müssen.