Hoffnungen auf eine Einigung im US-Haushaltsstreit beflügeln an Wall Street.
Die New Yorker Aktienbörse hat am Dienstag mit klar festeren Kursen geschlossen. Dank der zunehmenden Hoffnungen auf eine Einigung im US-Haushaltsstreit hat die Wall Street klare Aufschläge verbucht. Der Dow Jones Industrial Index befestigte sich 115,57 Punkte oder 0,87 Prozent auf 13.350,96 Einheiten. Der S&P-500 Index stieg 16,43 Punkte oder 1,15 Prozent auf 1.446,79 Zähler. Der Nasdaq Composite Index gewann um 43,93 Einheiten oder 1,46 Prozent auf 3.054,53 Zähler.
Ein Börsianer sprach von einem gewissen Optimismus, dass der Zwist vor dem Jahresende gelöst sein könnte. Dies wäre ein sehr gutes Signal für die Märkte. Auch von Konjunkturdaten kam kein Gegenwind: Die Erholung am Häusermarkt setzt sich fort. Der NAHB-Hausmarktindex kletterte im Dezember auf den höchsten Stand seit April 2006. Außerdem verringerte sich das Defizit in der US-Leistungsbilanz im dritten Quartal.
Regierung und Opposition in Washington haben sich im Streit über den Abbau des riesigen US-Defizits etwas angenähert. Nach Medienberichten kam Präsident Barack Obama den Republikanern beim Hauptknackpunkt, einer Steuererhöhung für Reiche, ein Stück entgegen. Demnach präsentierte er einen neuen Vorschlag, der höhere Steuern nur noch für Bürger mit einem Einkommen von mehr als 400.000 Dollar im Jahr (rund 300.000 Euro) vorsieht. Zuvor hatte Obama die Grenze schon bei 250.000 Dollar gezogen.
Die Republikaner hatten Steuererhöhungen lange Zeit gänzlich abgelehnt. Laut einem jüngsten Angebot würden sie nun aber Steuererhöhungen für Bürger mit einem Jahreseinkommen von mehr als einer Million Dollar zustimmen. Sowohl das Weiße Haus als auch der republikanische Präsident des Abgeordnetenhauses, John Boehner, erklärten am Dienstag, sie hielten den Vorschlag der Gegenseite für unzureichend, würden aber weiter verhandeln.
Die Bankenwerte gehörten überwiegend zu den Gewinnern: Im Dow legten Bank of America um 3,27 Prozent auf 11,36 Dollar zu. Außerhalb des Leitindex verteuerten sich Goldman Sachs und Morgan Stanley um jeweils um mehr als drei Prozent.
Die Aktien von General Motors beschleunigten um 2,58 Prozent auf 25,49 Dollar, nachdem der Autobauer angekündigt hatte, sein Händlernetz in China ausbauen zu wollen. Die AIG-Titel rückten nach dem abgeschlossenen Verkauf der Asiensparte AIA um 1,57 Prozent vor. Die übrigen Anteile brachten dem Versicherer einen Erlös von umgerechnet 6,45 Milliarden US-Dollar ein und damit etwa so viel wie vom Unternehmen angepeilt.
Kursverluste von 1,09 Prozent auf 21,69 Dollar erlitten dagegen die Papiere von General Electric (GE), womit sie Schlusslicht im Dow waren. Der Mischkonzern steht einem Zeitungsbericht zufolge kurz vor der milliardenschweren Übernahme des italienischen Luftfahrtzulieferers Avio. Am Vorabend hatte das Unternehmen angekündigt, 2013 in einem rauen Umfeld mit einer starken Entwicklung zu rechnen.