Produktionsdaten schwach

US-Börsen sacken im Frühhandel ab

01.09.2015

Dow Jones fiel 366,49 Einheiten oder 2,22 Prozent auf 16.161,54 Zähler.

Zur Vollversion des Artikels
© APA/EPA
Zur Vollversion des Artikels

Die US-Börsen knüpfen am Dienstag im Frühhandel nahtlos an ihre Vortagesverluste an. Gegen 16.20 Uhr fiel der Dow Jones Industrial Index um 366,49 Einheiten oder 2,22 Prozent auf 16.161,54 Zähler, nachdem er im August ein Minus von über 6 Prozent verbuchte.

   Der S&P-500 Index verlor 42,61 Punkte oder 2,16 Prozent auf 1.929,57 Zähler. Der Nasdaq Composite Index fiel um 92,60 Punkte oder 1,94 Prozent auf 4.683,90 Einheiten.

   Sich weiter vertiefende Sorgen um die Wirtschaft Chinas dürften die Anleger an der Wall Street beträchtlich verunsichert haben. Die Stimmung in der Industrie der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft ist so schlecht wie seit Jahren nicht mehr. Während die meisten Anleger mit der China-Panik das Vertrauen in die Aktienmärkte verlieren, sehen einige Analysten die Reaktion als übertrieben an.

Für zusätzliche Zurückhaltung der Börsianer sorgt die Spannung um die lang erwartete Leitzinsanhebung in den USA. Am kommenden Freitag werden weitere Signale von dem monatlichen US-Arbeitsmarktbericht hinsichtlich des Zeitpunkts für die erste Zinswende in den USA seit 2006 erwartet.

Bis dahin treten einige Konjunkturdaten in Hintergrund, so auch heute: Zum einen ist die kanadischen Wirtschaftskraft im zweiten Quartal auf das Jahr hochgerechnet um 0,5 Prozent geschrumpft. Damit rutscht das Land vor allem wegen niedriger Ölpreise in die Rezession. Zum anderem fiel der ISM-Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie im August überraschend auf 51,1 Einheiten, nach 52,7 Punkten im Juli. Damit weist die US-amerikanische Produktion das schwächste Wachstum seit Mai 2013 auf.

Im Branchenvergleich standen vor allem Automobilwerte im Fokus der Anleger. Fiat Chrysler ist der erste der großen Autobauer, die ihre US-Absatzzahlen für August veröffentlichten: Diese hat der Konzern überraschend deutlich um 2 Prozent steigern können. Als Verkaufsrenner erwies sich dabei der Jeep SUV, dessen Verkäufe um 18 Prozent anzogen. Im allgemeinen schwachen Trend notierten die Aktien von Ford Motor allerdings mit einem Minus von 3,11 Prozent. Auch General Motors büßten 2,19 Prozent ein. Glimpflich davon mit einem Minus von nur 0,07 Prozent kamen die Ford-Papiere.

Zudem gab es kursbewegende Nachrichten für Internetkonzerne. Google-Aktien fielen knapp 2 Prozent. Die US-Anwaltskanzlei Hausfeld und das in Brüssel ansässige Beratungsunternehmen Avisa haben eine Plattform für Schadenersatzklagen gegen den US-Internetkonzern gegründet. Damit sollten die "Opfer von Googles nicht auf Wettbewerb beruhenden Geschäftspraktiken in Europa" einen Mechanismus zur Evaluierung potenzieller Klagen erhalten.

Daneben büßten die Yahoo-Titel 2,20 Prozent ein. Vorstandschefin Marissa Mayer gab bekannt, dass sie voraussichtlich eineiige Zwillinge im Dezember erwartet. Da der Umbau des Internet-Konzerns in einer wichtigen Phase ist, will sie weitgehend durcharbeiten.

Außerdem erwägt Apple laut Medienberichten die Produktion eigener TV-Inhalte, was den iPhone-Konzern zum Wettbewerber für Streaming-Dienste von Netflix oder Amazon machen würde. In den vergangenen Wochen habe Apple sondierende Gespräche in Hollywood geführt. Die Apple-Aktien verloren 1,93 Prozent, Netflix sackten sogar 6,55 Prozent ab und Amazon sanken 1,67 Prozent.

Zur Vollversion des Artikels