Einzelhandelskonzern Wal-Mart nach Zahlen unter Druck.
Die New Yorker Aktienbörsen haben ihre Verlustserie am Donnerstag fortgesetzt und mit tieferen Kursen geschlossen. Der Dow Jones Industrial Index kam in der aktuellen Handelswoche noch nicht aus der Verlustzone heraus und fiel heute um weitere 28,31 Punkte oder 0,23 Prozent auf 12.542,64 Einheiten. Der S&P-500 Index gab um 2,16 Punkte oder 0,16 Prozent auf 1.353,33 Zähler nach und der Nasdaq Composite Index sank um 9,87 Einheiten oder 0,35 Prozent auf 2.836,94 Zähler.
Für Belastung sorgten laut Marktbeobachtern die negativ aufgenommenen Umsatzzahlen des weltgrößten Einzelhandelskonzerns Wal-Mart. Auch die Diskussion um die drohende Fiskalklippe - zum Jahresende drohende Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen – steht nach wie vor im Blickfeld der Investoren. Experten halten einen massiven Konjunktureinbruch für möglich, sollten sich US-Präsident Barack Obama, die demokratische Mehrheit im Senat und die republikanische im Repräsentantenhaus nicht einigen.
Keine eindeutigen Impulse lieferten die jüngsten Konjunkturdaten. So hatte sich die Stimmung des Verarbeitenden Gewerbes im US-Bundesstaat New York im November überraschend aufgehellt. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe hingegen waren in der vergangenen Woche drastisch gestiegen. Das Arbeitsministerium erklärte den starken Zuwachs mit Auswirkungen des Hurrikans "Sandy" in mehreren Staaten an der Ostküste der USA. Zudem hatte sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im November überraschend deutlich verschlechtert.
Wal-Mart-Aktien rutschten letztlich um 3,63 Prozent auf 68,72 Dollar ab und bildeten damit das Schlusslicht im Dow Jones. Der weltgrößte Einzelhandelskonzern hatte den Umsatz im dritten Quartal nicht so deutlich gesteigert wie vom Markt erwartet. Zudem äußerte sich Finanzchef Charles Holley vorsichtig: "Die momentanen gesamtwirtschaftlichen Bedingungen lasten weiterhin auf unseren Kunden". Auch dürfte das Weihnachtsgeschäft dem Manager zufolge sehr wettbewerbsintensiv werden.
An der Spitze des Dow bauten hingegen die Papiere von Cisco ihren Vortagesgewinn von fast fünf Prozent aus und gewannen weitere 1,59 Prozent.
Ein angekündigter umfangreicherer Stellenabbau sowie eine mögliche Ausweitung des Aktienrückkaufprogramms halfen den Papiere von Procter & Gamble nicht. Sie büßten 0,32 Prozent auf 66,32 Dollar ein. Der Konsumgüterhersteller will 2013 nun eigene Aktien im Wert bis zu sechs Milliarden Dollar zurückkaufen.
Unter den an der Nasdaq notierten Aktien zeigten sich Texas Instruments mit plus 0,10 Prozent auf 28,79 Dollar gut behauptet. Der Chiphersteller baut weltweit 1.700 Stellen ab. Hintergrund ist, dass das Unternehmen sein Geschäft mit Handychips zurückfährt.
Die Anteilsscheine von Starbucks gaben leicht um 0,88 Prozent auf 48,42 Dollar nach. Die Kaffeehaus-Kette steigt groß ins Teegeschäft ein. Das Unternehmen kauft den US-Teehändler Teavana. Das Teegeschäft stehe vor einem rasanten Wachstum, sagte Starbucks-Chef Howad Schultz.