Schuldenstreit belastet
US-Börsen schließen mit Verlusten
21.11.2011
Dow Jones fiel um 248,85 Punkte oder 2,11% auf 11.547,31 Einheiten.
Die New Yorker Aktienbörsen haben am Montag mit klaren Verlusten geschlossen. Alle Titel im Dow Jones gingen im Minus aus den Handel. Belastend wirkten sich zum Wochenauftakt die Schuldenkrisen - sowohl in Europa als auch in den USA - aus. Während sich in den Vereinigten Staaten ein Scheitern der bis Mittwoch nötigen Einigung auf einen Haushalts-Sanierungsplan anbahnt, ging es im Euroraum mit den Anleihenrenditen von Problemländern weiter nach oben.
Der Dow Jones Industrial Index fiel um 248,85 Punkte oder 2,11 Prozent auf 11.547,31 Einheiten. Der S&P-500 Index büßte 22,67 Punkte (minus 1,86 Prozent) auf 1.192,98 Zähler ein. Der Nasdaq Composite Index verringerte sich um 49,36 Einheiten oder 1,92 Prozent auf 2.523,14 Zähler.
Im Kampf gegen die wachsenden Staatsschulden kommt das von Präsident Barack Obama eingesetzte Komitee zur Ausarbeitung einer Lösung zum Defizitabbau auf keine gemeinsame Linie. Der Ausschuss sollte Einsparungen für die nächsten zehn Jahre im Volumen von 1,2 Billionen Dollar ausloten. Ohne Einigung treten automatisch ab 2013 Einsparungen in künftigen Budgets in Kraft. In Europa stiegen unterdessen die Renditen von Staatsanleihen hoch verschuldeter Länder wieder auf dramatische Niveaus.
Zudem belasteten die Sorgen einer nachlassenden Konjunkturentwicklung in Asien, nachdem die japanischen Exporte im Oktober unerwartet stark gesunken waren und Singapur seine Prognose für das Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr gesenkt hatte.
Vor diesem Hintergrund bewegten sich Öl- und Metallpreise nach unten, was in weiterer Folge auf den Rohstoffsektor lastete. So büßten etwa die Titel des Aluminiumherstellers Alcoa 2,27 Prozent auf 9,47 Dollar ein und Chevron fielen um ebensolche 2,27 Prozent auf 95,66 Dollar. Auch konjunktursensible Werte wie Boeing (minus 2,82 Prozent) oder Caterpillar (minus 2,99 Prozent) notierten mit deutlichen Verlusten.
Kräftig nach unten ging es schließlich auch für einige Finanzwerte. So schlossen etwa Bank of America an der Dow Jones-Sohle um 5,02 Prozent tiefer bei 5,49 Dollar, während sich JPMorgan um 2,32 Prozent auf 29,91 Dollar verbilligten. Citigroup verabschiedeten sich mit einem Minus von 4,87 Prozent bei 25,00 Dollar aus dem Handel.
Trotz der Konjunktursorgen kamen die Übernahmeaktivitäten aber nicht zum Stillstand. So kletterten die Titel von Transatlantic Holdings um leichte 0,75 Prozent nach oben, nachdem bekanntgeworden war, dass der Sach- und Unfallversicherer Alleghany den Rückversicherer übernehmen will. Der Kaufpreis liegt bei rund 3,4 Mrd. US-Dollar. Insgesamt kommen Aktionäre auf 59,79 Dollar je Aktie. Das entspricht einem Aufschlag von zehn Prozent auf den jüngsten Aktienkurs.
Ein weiteres Übernahmeangebot sorgte bei den Papieren von Pharmasset für eine Kursexplosion von knapp 85 Prozent auf 134,14 Dollar. Das Biopharmaunternehmen Gilead will den Virenspezialisten für elf Mrd. Dollar kaufen. Das impliziert einen Kursaufschlag von 89 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs am Freitag.
Mit einem Minus von 4,04 Prozent auf 26,86 Dollar schlossen hingegen Hewlett-Packard in der Verlustzone. Der Computerhersteller hat nach Börsenschluss seine Geschäftszahlen zum vierten Quartal veröffentlicht und die Analystenerwartungen leicht übertroffen. Nachbörslich legten die Papiere knapp vier Prozent zu.