Warten auf Facebook
US-Börsen starten moderat im Plus
18.05.2012
Dow Jones stieg 17,52 Einheiten oder 0,14 Prozent auf 12.460,01 Zähler.
Die New Yorker Aktienbörsen haben am Freitag kurz nach Handelsbeginn mit moderaten Gewinnen tendiert. Marktteilnehmer verwiesen auf die Euphorie über den Facebook-Börsengang, dem zunächst die volle Aufmerksamkeit zukam und somit die Sorgen über die Entwicklung in der Eurozone in den Schatten stellte. Bis 17.00 (MESZ) werden die Aktien allerdings nicht gehandelt.
Bis 16.00 Uhr stieg der Dow Jones Industrial Index 17,52 Einheiten oder 0,14 Prozent auf 12.460,01 Zähler. Der S&P-500 Index gewann 4,20 Punkte oder 0,32 Prozent auf 1.309,06 Zähler. Der Nasdaq Composite Index befestigte sich minimal um 0,91 Punkte (plus 0,03 Prozent) auf 2.814,60 Einheiten.
An diesem Freitag um 17.00 Uhr wird die Facebook-Aktie zum ersten Mal an der Nasdaq gehandelt. Facebook und seine Alteigentümer nahmen beim Börsengang insgesamt 16 Milliarden Dollar ein (12,3 Mrd Euro). Der Ausgabekurs lag mit 38 Dollar am oberen Ende der Kursspanne. Zusammen mit der Mehrzuteilungsoption der Banken könnte der Konzern sogar bis zu 18,4 Milliarden Dollar einsammeln. Das soziale Netzwerk kommt auf Basis des Ausgabepreises auf einen Marktwert von 104 Milliarden Dollar - aus Sicht von Experten "eine gigantische Bewertung", da das Internet-Unternehmen zuletzt lediglich knapp vier Milliarden Dollar Umsatz machte.
Anders als an den europäischen Börsen konnten sich die Bankenwerte an der Wall Street nicht von ihren Vortagesverlusten erholen. Die Titel der wegen des Milliarden-Spekulationsverlusts in die Schlagzeilen geratenen Investmentbank JP Morgan notierten bisher mit einem Minus von 0,85 Prozent. Bank of America büßten 0,72 Prozent ein.
In den Blick gerieten außerdem Hewlett-Packard (HP), die zuletzt bei einem leichten Minus von 0,43 Prozent auf 21,96 Dollar standen. Beim weltgrößten PC-Hersteller könnten laut US-Medienberichten bis zu 30.000 Arbeitsplätze gestrichen werden. Betroffen wäre damit nahezu jeder Zehnte der 324.000 Mitarbeiter. Ziel der Streichungen sei eine deutliche Kostensenkung und eine Anpassung der Konzernstrategie an die schwächelnde PC-Nachfrage. Es wird erwartet, dass die Pläne am kommenden Mittwoch vorgestellt werden, wenn HP seine Zahlen für das zweite Finanzquartal präsentiert.
Außerhalb des Dow Jones rückten unterdessen Applied Materials nach Zahlen um 1,14 Prozent auf 10,60 Dollar vor. Der US-Chipausrüster hat im abgelaufenen Quartal zwar weniger erlöst als vor einem Jahr, die Erwartungen aber dennoch übertroffen. Der Konzern profitierte vor allem von einer starken Nachfrage nach Chips, die in mobilen Geräten eingesetzt werden.
Trotz der Facebook-Euphorie blieb die Eurokrise weiterhin im Fokus der Anleger, nachdem am Donnerstagabend zunächst die Ratingagentur Fitch Griechenlands Bonität herabgestuft und kurz darauf die Bonitätsprüfer von Moody's das Kreditrating von 16 spanischen Banken nach unten geschraubt hatten.