US-Börsen zur Eröffnung uneinheitlich
25.06.2010
Nach dem Durchbruch bei den Verhandlungen um eine Finanzreform in den USA haben die wichtigsten US-Indizes ohne keine klare Richtung tendiert.
Bis 15.55 Uhr MEZ fiel der Dow Jones Industrial Index minimal um 0,07 Einheiten oder 0,00 % auf 10.152,73 Zähler. Der S&P-500 Index gewann 0,45 Punkte oder 0,04 % auf 1.074,14 Zähler. Der Nasdaq Composite Index reduzierte sich um 4,05 Punkte (minus 0,18 %) auf 2.213,37 Einheiten.
Unter den an der New York Stock Exchange gelisteten Titeln standen sich bisher 1.364 Gewinner und 1.229 Verlierer gegenüber. 171 Werte notierten unverändert. Bis zum oben genannten Zeitpunkt wurden rund 167 Mio. Aktien umgesetzt.
US-Medien zufolge haben sich Vertreter von Senat und Repräsentantenhaus auf einen gemeinsamen Gesetzentwurf für die umfassendste Finanzreform in den USA seit der Großen Depression vor 80 Jahren geeinigt. Vorgesehen sind schärfere Kontrollen für Finanzinstitute, mehr Macht für Kontrolleure und größeren Schutz für Verbraucher. Der Handel mit komplexen Finanzinstrumenten etwa soll schärferen Regeln unterworfen werden.
In den USA hat sich zudem das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima stärker als erwartet aufgehellt. Der entsprechende Index sei im Juni von 73,6 Punkten auf 76,0 Punkte geklettert, teilte die Uni Michigan mit. Damit wurden vorläufige Zahlen um 0,5 Punkte nach oben korrigiert. Volkswirte hatten mit einer Bestätigung des vorläufigen Wertes von 75,5 Punkten gerechnet.
"Endlich wissen wir, woran wir sind", sagte Chris Hobart von der Hobart Financial Group. Das sei positiv, auch wenn die Reform die Profitabilität der Banken beeinträchtigen werde. Ein Händler gab zu Bedenken, dass noch beide Kammern des Kongresses über die Vorlage abstimmen müssen, bevor Präsident Barack Obama das Gesetz unterzeichnet. Im Blick sind dementsprechend Finanztitel wie Goldman Sachs und JPMorgan die um 1,53 % auf 137,05 Dollar und 2,26 % auf 38,89 Dollar zulegten.
Zudem hatte der Blackberry-Hersteller Research In Motion (RIM) am Vortag nachbörslich seine Quartalszahlen vorgelegt. Das Unternehmen hatte zwar im ersten Geschäftsquartal deutlich besser abgeschnitten als im Jahr zuvor, nach Meinung von Börsianern waren die Absatzzahlen aber dennoch enttäuschend. Zudem wachsen bei RIM die Sorgen, dass Apple bald vorbeiziehen könnte. RIM-Titel fielen um 7,70 % auf 54,07 Dollar.
Gut ausgefallen waren die Zahlen des Software-Konzerns Oracle (plus 2,25 % auf 22,72 Dollar). Der Umsatz war im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 39 % auf 9,5 Mrd. US-Dollar gestiegen. Damit scheint Oracle den Zukauf des Großrechner-Spezialisten Sun verdaut zu haben. Die Societe Generale beließ es bei der "Buy"-Einstufung und einem Kursziel von 31,00 Dollar. Das solide Zahlenwerk werde helfen, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.
Die Aktien von Merck & Co. (minus 0,34 % auf 35,49 Dollar) konnten indes nicht davon profitieren, dass das Medikament Brinavess gegen Herzrhythmusstörungen von der europäischen Arzneimittelbehörde die Zulassung erhalten hat. Leichter notierten auch die Papiere von Boeing. Der Flugzeugbauer hat wegen erneuter Probleme Testflüge für seinen neuen Superflieger Dreamliner ausgesetzt. Boeing-Aktien gaben um 0,04 % auf 67,40 Dollar ab.