Dow Jones gab minimale 4,80 Einheiten oder 0,03% auf 15.543,74 Zähler ab.
Die New Yorker Aktienbörsen haben sich am Freitag belastet von teils schwachen Quartalsbilanzen überwiegend mit Verlusten ins Wochenende verabschiedet. Der Dow Jones gab minimale 4,80 Einheiten oder 0,03 Prozent auf 15.543,74 Zähler ab, nachdem er am Vortag getrieben von starken Konjunkturzahlen zwischenzeitlich ein neues Rekordhoch markiert hatte. Der 500 ausgewählte US-Unternehmen fassende S&P-500 Index stieg hingegen um 2,72 Punkte (plus 0,16 Prozent) auf 1.692,09 Zähler, während der Technologieindex Nasdaq Composite um 23,67 Einheiten oder 0,66 Prozent auf 3.587,61 Zähler zurückging.
Getrübt wurde die Stimmung an der Wall Street heute insbesondere von enttäuschenden Unternehmensbilanzen. Daran konnten auch positive Meldungen über die fortschreitende Liberalisierung der Finanzmärkte in China nichts ändern. In den USA standen heute keine wesentlichen Konjunkturnachrichten zur Veröffentlichung an.
So lag der Fokus der Anleger auf der in voller Fahrt befindlichen US-Berichtssaison. Vor allem die Aktien des Softwaregiganten Microsoft gerieten dabei gehörig unter Verkaufsdruck, nachdem der Konzern aus Redmond am Vortag nachbörslich eine enttäuschende Bilanz für das vierte Quartal (April bis Juni) bekanntgab. Die Versäumnisse der vergangenen Jahre haben Spuren hinterlassen und Microsoft ein Minus von 24 Prozent beim Betriebsgewinn eingebrockt, vor allem der stark rückläufige PC-Markt sowie das absatzschwache Tablet "Surface" belasteten das Zahlenwerk. Infolge rasselten die Aktien mit einem herben Kursverlust von 11,40 Prozent auf 31,40 Dollar ans untere Ende der Kurstafel im Dow Jones. Microsoft kündigte vergangene Woche einen radikalen Unternehmensumbau an.
Im Sog der schwachen Microsoft-Bilanz zog es auch zahlreiche andere Werte aus der Technologiebranche in die Verlustzone, so gingen Hewlett-Packard (minus 4,52 Prozent auf 25,14 Dollar), IBM (minus 2,25 Prozent auf 193,54 Dollar) und Intel (minus 0,88 Prozent auf 23,04 Dollar) ebenfalls unter den schwächsten Werten des Dow aus dem Handel. Mit Pfizer (plus 2,11 Prozent auf 29,09 Dollar) und Johnson & Johnson (plus 2,28 Prozent auf 92,23 Dollar) tendierten hingegen Pharmawerte unter den festesten Aktien.
Gänzlich andere Wirkung als bei Microsoft hatten die vorgelegten Quartalszahlen beim Versorger General Electric (GE), dessen Papiere sich mit einem Plus von 4,61 Prozent auf 24,72 Dollar unangefochten an der Indexspitze ins Wochenende verabschiedeten. Zwar ging der Umsatz bei GE im zweiten Jahresviertel zurück, jedoch lässt das Rekordhoch beim Auftragseingang die Investoren augenscheinlich auf eine Wende beim Energieriesen hoffen.
Im Nasdaq zeigten sich indessen Google mit minus 1,55 Prozent auf 896,59 Dollar belastet von der am Vortag präsentierten Quartalsbilanz. Der Konzern muss trotz eines Milliardengewinns mit fallenden Preisen für Online-Anzeigen zurechtkommen. Google bekam im zweiten Quartal im Schnitt sechs Prozent weniger Geld von seinen Werbekunden überwiesen, wenn ein Nutzer auf eine Anzeige klickte. Bezahlte Suchtreffer und grafische Anzeigen etwa auf dem konzerneigenen Videoportal Youtube sind wesentliche Einnahmequellen des Unternehmens. Das beunruhigte die Anleger, die nicht mit einem so starken Rückgang gerechnet hatten.