Wall Street schließt uneinheitlich

Die New Yorker Aktienbörsen haben am Freitag uneinheitlich geschlossen. Der Dow Jones verlor 33,80 Einheiten oder 0,19 Prozent auf 18.086,45 Zähler.

Der 500 ausgewählte US-Unternehmen fassende S&P-500 Index gewann 2,35 Punkte (plus 0,11 Prozent) auf 2.126,64 Zähler. Der Technologieindex Nasdaq Composite Index hingegen gewann 46,96 Einheiten oder 0,91 Prozent auf 5.210,14 Zähler und schloss damit auf einem historischen Höchststand.

Nach der Euphorie um Griechenland kehrte zum Wochenausklang auch an der Wall Street etwas Ruhe ein. In den Fokus rückten daher Unternehmensergebnisse. Im Technologieindex Nasdaq stützten vor allem die guten Zahlen von Google. Die Aktien des Internetriesen schlossen mit einem satten Aufschlag von 16,26 Prozent bei 699,62 Dollar. Anleger waren vom überraschend hohen Quartalsgewinn begeistert. Von April bis Juni stieg der Überschuss im Jahresvergleich von 3,35 auf 3,9 Milliarden Dollar. Google übertraf erstmals seit Langem wieder die Prognosen der Wall Street. Die neue Finanzchefin Ruth Porat deutete zudem vorsichtig an, dass Google erstmals die Anleger per Dividende oder Aktienrückkauf an seinen Milliarden-Gewinnen teilhaben lassen könnte.

Auch die Diskussion über den Zeitpunkt der Zinswende in den USA wieder in den Fokus. Unter Anlegern ist die Zuversicht groß, dass diese noch in diesem Jahr kommt. Notenbankchefin Janet Yellen hatte in dieser Woche bestätigt, dass die Fed auf eine erste Zinsanhebung nach der Finanzkrise zusteuert. Es wäre die erste seit Mitte 2006. Experten erwarten den Schritt im September.

Unterdessen hat sich die Inflationsrate in den USA im Juni leicht von der Nulllinie gelöst. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent. Das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan ist dagegen überraschend gesunken. Der Index ist im Juli um 2,8 Punkte auf 93,3 Einheiten zurückgegangen. Analysten hatten nur ein sehr schwaches Minus von 0,1 Punkten erwartet

Unter den Dow-Werten musste unterdessen General Electric (GE) im zweiten Quartal einen Verlust von 1,36 Mrd. Dollar hinnehmen. Hohe Kosten für die Abspaltung des Finanzgeschäfts rissen dem Industriekoloss erneut große Löcher in die Bilanz. Grund für die roten Zahlen ist wie bereits im Vorquartal die Trennung von der Finanztochter GE Capital, die mit einem hohem Sonderaufwand einhergeht. Im Tagesgeschäft aber lief es besser als von Analysten erwartet, sodass die GE-Anteilsscheine rund 0,74 Prozent auf 27,24 Dollar anzogen.

Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Boeing (minus 1,65 Prozent auf 146,84 Dollar) muss bei seinem neuen Tankflugzeug einen teuren Rückschlag hinnehmen. Probleme bei der Entwicklung des Betankungssystems des KC-46 genannten Jets kosten den Airbus-Rivalen unterm Strich zusätzliche 536 Millionen Dollar.

Im Blick bleiben die Anteilsscheine der Handelsplattform Ebay, die bei minus 1,07 Prozent und 66,29 Dollar hielten. Nach Börsenschluss spaltet das Unternehmen den Bezahldienst Paypal von seiner Handelsplattform ab. Am kommenden Montag sollen Ebay und Paypal als eigenständige Unternehmen an der Börse starten.

Unter den weniger großen Werten zogen die Papiere von Hertz deutliche 11,89 Prozent auf 19,01 Dollar an. Der Autovermieter rechnet mit höheren Kosteneinsparungen.