Die Wiener Börse hat sich zu Mittag mit knapp behaupteter Tendenz präsentiert.
Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.017,77 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 2,92 Punkten bzw. 0,14 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -1,03 Prozent, FTSE/London -0,06 Prozent und CAC-40/Paris -0,58 Prozent.
Im Blick der Anleger stehen insbesondere die am Abend erwarteten Ergebnisse der Sitzung der US-Notenbank Fed, hieß es. Experten erwarten mehrheitlich, dass die Fed eine Umschichtung der Anleihebestände in längere Laufzeiten, allerdings keine neuen Staatsanleihen-Ankäufe beschließen wird. Zudem rückt die Auszahlung der nächsten Hilfstranche für Griechenland wieder etwas näher. Die Troika hat dem hoch verschuldeten Land nach den Verhandlungen "gute Fortschritte" attestiert. Für den heutigen Nachmittag hat Griechenland die Bekanntgabe neuer Sparmaßnahmen angekündigt.
Unter den Indexschwergewichten notierten Raiffeisen (minus 2,21 Prozent auf 22,40 Euro) und Erste Group (minus 0,51 Prozent auf 19,70 Euro) schwächer. Abschläge mussten auch OMV (minus 1,47 Prozent auf 25,06 Euro) und voestalpine (minus 1,97 Prozent auf 23,09 Euro) verbuchen. Die Analysten der Erste Group haben ihr Kursziel für den Stahlkonzern von 41 auf 35 Euro reduziert. Die Kaufempfehlung "Buy" wurde jedoch beibehalten.
Gut gesucht waren hingegen Andritz. Die Wasserkraftsparte des Anlagenbauers, Andritz Hydro, hat einen Großauftrag im Wert von 90 Mio. Euro in der Türkei an Land gezogen. Zudem hat das Unternehmen einen Vertrag über den Erwerb der Vliesstoffsparte der NSC-Gruppe unterzeichnet. Die erworbenen Unternehmen erwirtschaften einen Jahresumsatz von etwa 40 Mio. Euro. Andritz legten 2,40 Prozent auf 67,73 Euro zu.
Am untersten Ende der Kursliste lagen Bene, die Titel rutschten um 4,23 Prozent auf 1,24 Euro ab. Der Büromaterialhersteller konnte im ersten Halbjahr 2011/12 seinen Umsatz um 14,3 Prozent steigern. Das Ergebnis ist zwar weiterhin tiefrot, soll aber zum Jahresende ins Schwarze drehen - vorausgesetzt, die Wirtschaftslage bleibt stabil.
Klar im Minus tendierten auch UNIQA (minus 2,24 Prozent auf 12,46 Euro). Der Versicherer will die gesamten Kosten für die Neuausrichtung der Gruppe in die Bilanz 2011 einfließen lassen. Für heuer rechnet UNIQA mit rund 190 Mio. Euro an Einmalaufwendungen, die das Konzernergebnis für 2011 voraussichtlich auf eine "schwarze Null" drücken werden. 80 Mio. Euro davon sollen durch Personalmaßnahmen abgefedert werden: Europaweit will das Unternehmen binnen drei Jahren rund 600 Stellen in der Verwaltung abbauen.
Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX knapp nach Sitzungsbeginn bei 2.039,83 Punkten, das Tagestief lag gegen 9.30 Uhr bei 2.003,51 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 0,13 Prozent tiefer bei 996,10 Punkten. Im prime market zeigten sich 20 Titel mit höheren Kursen, 19 mit tieferen und keiner unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung.
Bis dato wurden im prime market 1.758.980 (Vortag: 1.541.614) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 50,758 (46,06) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Andritz mit 67.199 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 9,03 Mio. Euro entspricht.