Bankwerte unter Druck - Zumtobel bricht nach Zahlen ein.
Die Wiener Börse hat sich heute, Dienstag, zu Mittag bei hohem Volumen mit sehr schwacher Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.148,44 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 50,82 Punkten bzw. 2,31 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -1,41 Prozent, FTSE/London -1,01 Prozent und CAC-40/Paris -1,41 Prozent.
Der ATX weitete seine Abschläge bis Mittag noch klar aus. Auch die übrigen europäischen Märkte tendierten im roten Bereich, wenn auch weniger deutlich. Anhaltende Wachstumssorgen betreffend China drückten erneut auf die Kurse, hieß es von Marktbeobachtern.
Die offene Beteiligung privater Investoren an der geplanten Umschuldung Griechenlands wurde ebenfalls als Belastungsfaktor genannt. Zudem halten sich einige Investoren im Vorfeld des am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktberichts zurück.
An der Wiener Börse rückten jene Unternehmen in den Fokus, die vor Sitzungsbeginn Zahlen präsentiert haben. RHI lagen nach festerem Beginn um 0,58 Prozent im Minus bei 18,03 Euro. Der Feuerfestkonzern hat im Vorjahr den Umsatz nach vorläufigen Zahlen um 15,5 Prozent und das operative Ergebnis um fast ein Fünftel steigern können. Der Vorstand will die Dividende von 50 auf 75 Cent je Aktie erhöhen.
Intercell zeigten sich nach Ergebnisvorlage mit Aufschlägen und notierten 1,69 Prozent fester bei 2,40 Euro. Der Impfstoffhersteller hat im Vorjahr seinen Nettoverlust von 255,2 auf 29,3 Mio. Euro senken können. 2012 soll das Minus ein weiteres Mal signifikant reduziert werden, für 2014 strebe man die Profitabilität an, so das Unternehmen.
Einen Kurseinbruch um 14,54 Prozent auf 10,99 Euro mussten hingegen die Anteilsscheine von Zumtobel verbuchen. Der Leuchtenkonzern hat für die ersten drei Quartale einen Gewinneinbruch um 64,1 Prozent vermeldet. Im dritten Quartal rutschte das Unternehmen überhaupt in die roten Zahlen - das Periodenergebnis lag bei minus 15,4 Mio. Euro. Zudem schraubt das Management seine Erwartungen für das Gesamtjahr zurück.
Belastet wurde der ATX bis dato vor allem von den Abschlägen bei den beiden Bankwerten. Raiffeisen büßten 4,52 Prozent auf 24,93 Euro ein und Erste Group fielen 4,49 Prozent auf 18,29 Euro. Andritz gaben um 2,60 Prozent auf 71,10 Euro nach und voestalpine schwächten sich um 2,75 Prozent auf 25,14 Euro ab.
Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX knapp nach Sitzungsbeginn bei 2.199,24 Punkten, das Tagestief lag gegen 11.45 Uhr bei 2.147,98 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 2,22 Prozent tiefer bei 1.060,80 Punkten. Im prime market zeigten sich zehn Titel mit höheren Kursen, 29 mit tieferen und keiner unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung.
Bis dato wurden im prime market 2.917.195 (Vortag: 1.512.499) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 79,185 (45,29) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 411.126 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 15,29 Mio. Euro entspricht.