Die Wiener Börse schloss mit einem Minus von mehr als 3 Prozent.
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Freitag mit sehr schwacher Tendenz beendet. Der ATX verlor deutlich um 71,83 Punkte oder 3,07 Prozent auf 2.266,35 Einheiten. Ein Großteil der Verluste resultierte bereits aus einem Kurssturz im Eröffnungshandel, in dem der ATX um bis zu 6,74 Prozent in den Keller rutschte.
Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 25 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.291 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -1,34 Prozent, DAX/Frankfurt -2,78 Prozent, FTSE/London -2,70 Prozent und CAC-40/Paris -1,25 Prozent.
Dramatischer Kurseinbruch in der Früh
"Da fehlen mir die Worte", reagierte ein Händler in der Früh auf den dramatischen Kurseinbruch. "Nicht das große Volumen, aber dafür umso mehr Panik war zu erkennen." Ein Analyst von der Erste Group erklärte den Ausverkauf mit der "enttäuschenden Struktur des US-Einsparungspakets und den weiter deutlich stärker als erwartet sinkenden Einkaufsmanagerindizes". Der "blinde" Ausverkauf könnte aber eine Voraussetzung für eine "zumindest temporäre Stabilisierung" sein.
US-Arbeitsmarktbericht sorgte nur kurz für Erholung
Nur kurzfristig zur Erholung trug im Tagesverlauf ein positiv ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht bei. Demnach ist die Beschäftigtenzahl in den USA im Juli stärker als erwartet um 117.000 gestiegen. Außerdem verbesserten sich die durchschnittlichen Stundenlöhne im Juli im Vergleich zum Vormonat mit 0,4 Prozent doppelt so hoch wie erwartet. Der ATX konnte sich nach den Zahlen kurz etwas erholen, drehte in Folge aber schnell wieder nach unten.
Achter Verlusttag in Serie
Der heimische Leitindex tendierte somit den achten Handelstag in Serie in der Verlustzone und verlor allein in dieser Handelswoche mehr als 13 Prozent an Wert. Bis auf Telekom Austria fielen die Verluste bei den ATX-Schwergewichten in der abgelaufenen Handelswoche zweistellig aus.
Andritz größter Verlierer
Die Andritz-Aktie verlor auf Wochensicht mit über 15 Prozent am deutlichsten an Wert. Zu Wochenschluss legte die Aktie des Anlagenbauers jedoch um 1,47 Prozent auf 58,77 Euro zu. voestalpine rasselten am Berichtstag mit 5,72 Prozent auf 28,82 Euro ins Minus und OMV rutschten um 4,52 Prozent auf 23,78 Euro ab.
Bankenwerte konnten Verluste eindämmen
Erste Group verloren am Freitag 1,98 Prozent auf 28,42 Euro. Die Aktie des Mitbewerbers Raiffeisen verbilligte sich um 3,69 Prozent auf 30,13 Euro. Während Bankwerte im Eröffnungsgeschäft zu den größten Verlierern zählten, dämmten sie ihre Verluste im Verlauf überdurchschnittlich ein. Banken wie die französische Societe Generale oder die italienische Intesa Sanpaolo büßten im Laufe der Woche allerdings fast ein Viertel ihres Börsenwerts ein.
Wasseraufbereiter BWT mit mehr Umsatz aber weniger Gewinn
In einem turbulenten Umfeld präsentierte der Wasseraufbereiter Best Water Technology (BWT) sein Halbjahresergebnis. Der Konzern steigerte seinen Umsatz im zweiten Quartal um 8,1 Prozent und im ersten Halbjahr um 5,7 Prozent auf 243,5 Mio. Euro. Der operative Gewinn (Ebit) ging in den ersten sechs Monaten jedoch um 11,7 Prozent auf 17,9 Mio. Euro zurück. BWT-Aktien gingen mit einem Minus von 4,52 Prozent bei 14,80 Euro aus dem Handel.