Wiener Börse

ATX von US-Arbeitsmarktdaten beflügelt

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Palfinger klettern nach Zahlen 7,8 Prozent. OMV nach mehreren Meldungen plus 4,36 Prozent.

Die Wiener Börse hat die Sitzung am Freitag bei hohem Volumen mit festen Notierungen beendet. Der ATX stieg bis zum Handelsende um 44,9 Punkte oder 2,07 Prozent auf 2.215,62 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 41 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.175 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +1,10 Prozent, DAX/Frankfurt +1,66 Prozent, FTSE/London +1,81 Prozent und CAC-40/Paris +1,51 Prozent.

   War der ATX noch leichter in den Handel gestartet, drehte er im Einklang mit dem europäischen Umfeld gegen Mittag ins Plus um schließlich von dem anziehenden Sentiment infolge der US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag einen weiteren kräftigen Schub nach oben zu erhalten. Einmal mehr fiel das Plus am heimischen Aktienmarkt deutlicher aus als an den übrigen Börsen Europas.

   Unter den im Wiener prime market gelisteten Werten führten Palfinger (plus 7,82 Prozent auf 18,55 Euro) auch zum Handelsende die Kursliste an. Der Kranhersteller hatte seine Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr 2011 präsentiert, die von Analystenseite als "in Summe positiv" bewertet wurden. "Die Zahlen liegen etwas über den Markterwartungen", kommentierte der Experte. Auch der Ausblick sei positiv aufgenommen worden, zumal das Unternehmen trotz der anhaltend schwierigen Marktbedingungen ein moderates Umsatzwachstum erwarte.

In der anschließenden Pressekonferenz zeigte sich Vorstandschef Herbert Ortner hinsichtlich eines noch diesjährigen Markteinstiegs in China zuversichtlich. Die Chancen eines definitiven Vertragsabschlusses noch im ersten Halbjahr seien "sehr hoch". Innerhalb von fünf bis sechs Jahren würde China dann zum größten Einzelmarkt für Palfinger aufsteigen.

Unter den größten Kursgewinnern im prime market fanden sich auch OMV, die bis zum Handelsende 4,36 Prozent auf 27,05 Euro nach oben zogen. Die Aktie des Gas- und Ölkonzerns stand gleich mit mehreren Meldungen im Blick. Zunächst veröffentlichte das Unternehmen in der Früh das Trading Statement für das Schlussquartal 2011, woraufhin die Aktie aber kaum reagierte.

Im weiteren Verlauf gab schließlich die OMV-Tochter Petrom per Aussendung bekannt, gemeinsam mit dem US-Konzern ExxonMobil auf Erdgas im Schwarzen Meer gestoßen zu sein. Über das Volumen des Vorkommens und auch darüber, ob die Produktion überhaupt wirtschaftlich sei, könne derzeit aber keine Aussage getroffen werden, hieß es seitens Petrom weiter.

Zudem teilte eine Sprecherin gegenüber der APA mit, das Wirtschaftsministerium habe den Antrag der IPIC auf Aufstockung bei der OMV auf zumindest 25 Prozent, also auf Sperrminorität, zurückgewiesen. Der Antrag des arabischen Staatsfonds aus Abu Dhabi falle nicht unter die Anwendung des Außenwirtschaftsgesetzes, hieß es zur Begründung.

Ergebnisse veröffentlichte zum Wochenschluss auch die Versicherungsgruppe UNIQA (plus 1,44 Prozent auf 11,59 Euro), die im Vorjahr massiver als erwartet unter dem Kursverfall griechischer Staatsanleihen litt. Nach vorläufigen Daten wurde das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) auf rund minus 330 Mio. Euro gedrückt (nach positiven 153 Mio. Euro 2010), nachdem man im Herbst noch von einem Minus von 250 bis 300 Mio. Euro ausgegangen war.

Die Pläne für einen weiteren Börsengang der UNIQA im kommenden Jahr seien intakt, bestätigte Konzernchef Andreas Brandstetter gegenüber der APA. Nach früheren Angaben soll der Streubesitz durch die Ausgabe neuer Aktien von derzeit unter 10 Prozent auf über 30 Prozent wachsen.

Im Immosektor blieben conwert mit einem Plus von 0,56 Prozent auf 8,75 Euro recht deutlich hinter der Gesamtmarktperformance zurück. Die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) hatten ihre Anlageempfehlung für die Immoaktie von "buy" auf "hold" nach unten korrigiert; das Kursziel kürzten sie von 13,50 auf 10,00 Euro.

Die schwergewichtigen Wiener Bankenwerte konnten sich zum Wochenschluss für keinen klaren Trend entscheiden. Raiffeisen befestigten sich um 2,35 Prozent auf 28,30 Euro, während Erste Group unverändert bei 18,50 Euro aus dem Handel gingen. In der Früh hatten die beiden Titel recht deutliche Verluste verzeichnet und den ATX zur Eröffnung in die Verlustzone gedrückt.

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