An der Börse herscht Zurückhaltung vor dem EU-Sondergipfel.
Die Wiener Börse hat sich am Donnerstag im frühen Handel bei schwachem Anfangsvolumen mit freundlicher Tendenz gezeigt. Nach Ablauf der meisten Eröffnungsauktionen wurde der ATX um 9.45 Uhr mit 2.639,91 Punkten nach 2.631,16 Einheiten am Mittwoch errechnet, das ist ein Plus von 8,75 Punkten bzw. 0,33 Prozent.
Der Frühhandel war an den europäischen Börsen von Zurückhaltung im Vorfeld des EU-Sondergipfels zu Griechenland geprägt. Die Umsätze blieben daher dünn und die Kurse bewegten sich nur wenig von der Stelle. Während sich mit dem Treffen in Brüssel in Sachen Euro-Schuldenkrise etwas bewegt, werden die Anleger bezüglich der US-Schuldensituation etwas ungeduldig, hieß es aus dem Handel. Dort scheint es in der Diskussion um die Anhebung der Schuldengrenze nur wenig Fortschritt zu geben.
Von Unternehmensseite stehen am heimischen Markt keine nennenswerten Veröffentlichungen an. Somit rückten erneut Unternehmensergebnisse von der Wall Street für das zweite Quartal in den Fokus. So konnte der Chip-Gigant Intel das fünfte Mal in Folge einen Rekordquartalsgewinn einfahren, der Überschuss beim Kreditkartenkonzern American Express ist um 31 Prozent in die Höhe geschossen und der Auktionsdienst eBay meldete einen klaren Umsatzanstieg um ein Viertel.
In einem nachrichten- und impulslosen Geschäft konnten sich die Wiener Bankenwerte vorarbeiten. Während Raiffeisen Bank um 1,35 Prozent auf 34,61 Euro steigerten, verzeichneten Erste Group einen moderateren Anstieg um 0,43 Prozent auf 33,90 Euro. Unter den restlichen Schwergewichten konnten sich Telekom Austria um 0,49 Prozent auf 8,42 Euro erhöhen und OMV gewannen 0,32 Prozent auf 28,37 Euro.
Eine Analystenstimme gab es zum Kartonhersteller Mayr-Melnhof. Die Raiffeisen Centrobank (RCB) hat das Kursziel für den Verpackungsspezialisten von 92,0 auf 85,0 Euro reduziert. Die Anlageempfehlung "Hold" wurde indessen bestätigt. Mayr-Melnhof-Aktien notierten um marginale 0,04 Prozent schwächer bei 75,77 Euro.
Im Laufe des Tages könnten neben dem EU-Sondergipfel noch Konjunkturdaten für Impulse sorgen. So werden in den Vereinigten Staaten Daten zum Arbeitsmarkt sowie die Frühindikatoren für Juni vorgelegt. Zudem steht der an den Märkten viel beachtete Philadelphia-Fed-Index für Juli auf der Tagesordnung.
Der ATX Prime notierte bei 1.279,32 Zählern und damit um 0,26 Prozent oder 3,26 Punkte höher. Im prime market zeigten sich 24 Titel mit höheren Kursen, 13 mit tieferen und zwei unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 393.112 (Vortag:779.265) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 14,799 (17,98) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.