Erste und Raiffeisen schließen an der Spitze der Kursliste.
Dank massiver Kursgewinne im heimischen Bankensektor hat die Wiener Börse die Sitzung am Donnerstag bei hohem Volumen mit deutlich höheren Notierungen beendet. Der ATX stieg um satte 75,04 Punkte oder 3,64 Prozent auf 2.138,87 Einheiten.
Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 66 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.073 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,28 Prozent, DAX/Frankfurt +1,83 Prozent, FTSE/London +1,26 Prozent und CAC-40/Paris +1,53 Prozent.
Bereits in der Früh sorgten die jüngsten Aussagen der US-Notenbank Fed für positive Stimmung unter den Investoren. Die Fed hatte am Mittwochabend eine Ausweitung ihrer faktischen Nullzinspolitik bis Ende 2014 signalisiert. Im weiteren Verlauf konnten zudem neu aufkeimende Hoffnungen auf eine baldige Einigung in den Gesprächen rund um den griechischen Schuldenschnitt die Börsen Europas beflügeln.
Die unangefochtene Spitze der Kursliste nahmen Bankenwerte ein. Ganz oben rangierten Raiffeisen, welche bis Handelsschluss um satte 12,12 Prozent auf 27,25 Euro nach oben kletterten. Am Mittwoch konnten die Papiere bereits mehr als fünfeinhalb Prozent zulegen. Mit einem kräftigen Kursplus schlossen auch Erste Group, die Titel zogen deutlich um 7,61 Prozent auf 17,25 Euro an. Ein Wiener Händler äußerste sich verhalten zu den starken Zuschlägen. Die Banktitel verhielten sich "wie wenn sie Gold gefunden hätten", kommentierte ein Marktteilnehmer. Dabei hätte sich vom Umfeld und von der Nachrichtenlage rund um die europäische Schuldenkrise her eigentlich nichts geändert.
Unter den Indexschwergewichten waren außerdem OMV (plus 2,73 Prozent auf 26,18 Euro), Wienerberger (plus 2,96 Prozent auf 9,06 Euro) und die Papiere des Stahlkonzerns voestalpine (plus 4,11 Prozent auf 27,71 Euro) gut gesucht. Auch Austria Metall AG (AMAG) konnten um kräftige 6,92 Prozent auf 17,00 Euro anziehen.
Klar im grünen Bereich sind auch die Aktien von DO & CO aus dem Handel gegangen (plus 3,25 Prozent auf 29,20 Euro). Das Catering-Unternehmen erhielt aus sieben Bewerbern den Zuschlag für den Speisewagenauftrag der ÖBB. Ab 1. April sorgt das von Attila Dogudan gegründete Unternehmen für Speis und Trank an Bord von ÖBB-Zügen. Dogudan hat wiederholt erklärt, sein Unternehmen in Zukunft weniger abhängig von den Fluggesellschaften machen zu wollen.
Mit einem Kursplus schlossen überdies Agrana (plus 1,10 Prozent auf 81,89 Euro). Die Analysten von Goldman Sachs haben das Kursziel für die Titel des Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzerns im Rahmen einer Branchenanalyse von 94,2 auf 106,1 Euro erhöht. Das Anlagevotum "Buy" blieb indessen bestehen.
Zu den Titeln des Kranherstellers Palfinger meldeten sich indessen die Analysten der Erste Group zu Wort. Diese haben ihr Kursziel von 17,20 Euro auf 18,10 Euro erhöht. Die Anlageempfehlung "Accumulate" blieb indessen bestehen. Palfinger schlossen mit einem Zuschlag von 1,52 Prozent auf 16,75 Euro.