Der Wochenauftakt verläuft nach dem Feiertag insgesamt aber ruhig.
Die Wiener Börse hat sich Dienstag zu Mittag mit freundlicher Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.680,63 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 12,56 Punkten bzw. 0,47 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +0,40 Prozent, FTSE/London +0,84 Prozent und CAC-40/Paris +0,15 Prozent.
Ruhiger Wochenbeginn
Aktienhändler berichteten von einem sehr ruhigen und verhaltenen Wochenauftakt. Auch die Umsätze waren moderat. Unternehmensnachrichten lagen kaum vor. Wie auch an anderen Börsen agierten zudem viele Marktteilnehmer abwartend vor den in dieser Woche anstehenden US-Kongresswahlen und einer Sitzung der US-Notenbank Fed.
Eine Erholung von den jüngsten Verlusten war Händlern zufolge bei den Finanztiteln zu beobachten. So stiegen Erste Group um 1,77 % auf 33,01 Euro. Raiffeisen legten 1,11 % auf 40,95 Euro zu. "Die Finanztitel waren zuletzt ziemlich unter Druck", sagte ein Händler.
Stärker unter Druck kamen zu Mittag bwin und fielen um 6,40 % auf 32,16 Euro. Händler vermuten als Auslöser der Verkäufe die jüngsten Rückstufungen der Aktie durch einige Analystenhäuser. So hat zuletzt BNP Paribas die Einstufung für bwin von "neutral" auf "underperform" gesenkt.
Platzt Fusion?
Ein Aktienhändler berichtete zudem von in der Schweiz kursierenden Gerüchten, dass es bei der geplanten Fusion mit der britischen PartyGaming Probleme geben könnte. "Nach den jüngsten Verlusten sollte es jetzt aber nicht mehr viel Spielraum für die Aktie nach unten geben", hieß es am Markt. "Die Firma steht auch ohne PartyGaming recht gut da", meinte ein Händler.
Schwach zeigten sich nach einer Analystenrückstufung auch Wienerberger und fielen um 1,98 % auf 11,86 Euro. Die Analysten von ING haben ihre Empfehlung für die Aktie von "buy" auf "hold" gesenkt. Hintergrund der Kursverluste dürften aber Händlern zufolge weniger die Rückstufung als die am Mittwoch anstehenden Wienerberger-Quartalsergebnisse sein. "Das dritte Quartal ist sonst immer das stärkste bei Wienerberger, vielleicht befürchten jetzt einige Leute, dass das dritte Quartal doch nicht so gut gelaufen ist", vermutete ein Händler.
Im standard market continuous stiegen A-Tec um 2,05 % auf 3,98 Euro. Aktienhändler zeigten sich überrascht über das Plus. In den Verhandlungen um die Weiterfinanzierung der A-Tec-Tochter AE&E kommt es am Montagabend zu einer weiteren Runde zwischen dem Bankenkonsortium, das die Anlagenbautochter finanziert und Vertretern der A-Tec. Am Freitag waren die Gespräche unterbrochen worden. Die in die Pleite geschlitterte A-Tec hatte zuletzt "angesichts des eingeleiteten Sanierungsverfahrens" die für Dienstag geplanten Quartalszahlen auf 30. November verschoben.
Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 9.15 Uhr bei 2.685,27 Punkten, das Tagestief lag zur Eröffnung bei 2.667,64 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 0,37 Prozent höher bei 1.287,11 Punkten. Im prime market zeigten sich 19 Titel mit höheren Kursen, 20 mit tieferen und einer unverändert.
Bis dato wurden im prime market 3.322.174 (Vortag: 3.667.668) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 131,54 (111,47) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher bwin mit 385.919 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 25,31 Mio. Euro entspricht.