Die Irland-Rettung bringt nur kurze Erholung; Sorgen bleiben bestehen.
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Montag bei schwachem Volumen mit tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 8,28 Punkte oder 0,30 Prozent auf 2.724,12 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 31 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.755 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -0,75 Prozent, DAX/Frankfurt -0,31 Prozent, FTSE/London -0,90 Prozent und CAC-40/Paris -1,06 Prozent.
Die freundliche Eröffnung an den europäischen Leitbörsen war zu Wochenbeginn nur von kurzer Dauer. Im Frühhandel konnte die Entscheidung Irlands das EU-Rettungspaket nach langem Zögern doch in Anspruch zu nehmen für eine Stimmungsaufhellung sorgen. Allerdings nahmen an den Finanzmärkten bald wieder die Sorgen um die Schuldensituation in anderen Ländern Überhand.
Die Schuldenkrise in der Euro-Zone ist noch nicht ausgestanden", hieß es am Markt. Mit Griechenland, Spanien und Portugal stünden noch einige Sorgenkinder im Blickpunkt. Letztere hatten zum Wochenstart jedoch negiert, Hilfe von der Europäischen Union zu benötigen. Zudem belaste, dass noch keine konkreten Details zum Rettungsplan für Irland bekannt seien, hieß es aus dem Handel.
Zu den Kursgewinnern in Wien zählten mehrere ATX-Schwergewichte wie Andritz (plus 1,09 Prozent auf 61,13 Euro) oder voestalpine (plus 0,90 Prozent auf 30,35 Euro). Bei Bankentiteln gab es indessen Verkaufsinteressen zu verzeichnen. Erste Group sanken 1,26 Prozent auf 32,59 Euro und Raiffeisen Bank gingen um 2,15 Prozent schwächer bei 40,41 Euro aus dem Handel.
Zwei Analystenstimmen rückten in einem über großteils impuls- und nachrichtenarmen Geschäft in den Fokus. So haben die Wertpapierspezialisten der Raiffeisen Centrobank (RCB) das Kursziel für die Anteilsscheine des Ölkonzerns OMV leicht von 35 auf 34 Euro gesenkt und die Kaufempfehlung "buy" bestätigt. Die Aktien stiegen um 0,81 Prozent auf 27,35 Euro.
Die Analysten der RCB haben zudem das Kursziel für den Kartonhersteller Mayr-Melnhof von 80 auf 85 Euro angehoben. Sie verweisen auf die "exzellenten Drittquartalszahlen" der Branchengröße. Für den gesamten Verpackungssektor hat die Credit Suisse indessen die Anlageempfehlung nach unten geschraubt. Mayr-Melnhof schlossen um 0,29 Prozent leichter bei 78,22 Euro.