Erneut standen die Schuldenkrisen in Europa und USA im Blickpunkt.
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Montag bei moderatem Volumen mit deutlich tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 64,49 Punkte oder 2,44 % auf 2.574,72 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 95 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.670 Punkten.
Angesichts der sich zuspitzenden Situation der Schuldenkrisen in Europas sowie in den USA zeigte sich das europäische Börsenumfeld und mit diesem auch der heimische Leitindex zum Wochenauftakt von seiner schwachen Seite. Für den am Donnerstag anberaumten EU-Sondergipfel wird am Markt befürchtet, dass eine Einigung bezüglich möglicher Maßnahmen zur Eindämmung der Krise ausbleiben könnte. Auch in den USA ist der Konflikt um die Schuldengrenze bisher noch nicht gelöst.
Am untersten Ende der Kursliste rangierten mehrere zyklische Werte. Unter anderem zeigten sich Wienerberger (minus 5,50 % auf 11,00 Euro) und Zumtobel (minus 3,97 % auf 16,81 Euro) mit klaren Abschlägen. Im europäischen Branchenvergleich präsentierten sich insbesondere Finanzwerte mit einem klaren Minus. Auch die heimischen Schwergewichte konnten sich diesem Trend nicht entziehen. Erste Group verloren 1,94 % auf 32,63 Euro, Raiffeisen ermäßigten sich um 2,28 % auf 32,54 Euro. Zudem rutschten Immofinanz um deutliche 3,82 % auf 2,62 Euro ab.
Unternehmensnachrichten kamen vom Öl- und Gaskonzern OMV. Das Unternehmen fährt seine Produktion in Jemen wieder hoch. Die bei einer Explosion schwer beschädigte Pipeline, durch die auch die OMV ihr Rohöl exportiert, sei repariert worden. Bis die volle Kapazität erreicht wird, werde es aber noch "einige Zeit" dauern, hieß es. OMV ermäßigten sich um 2,70 % auf 28,34 Euro.
Bereits in der Früh teilte der Anlagenbauer Andritz den Erwerb des schwedischen Maschinenbauunternehmens Iggesund Tools International mit. Andritz sanken um 3,61 % auf 71,38 Euro.
Am späten Nachmittag gerieten auch Intercell-Aktien in den Blickpunkt. Der Pharmakonzern Novartis hat Kreisen zufolge derzeit kein Interesse an einer Übernahme des heimischen Impfstoffherstellers. Die Anteilsscheine fielen bis Handelsschluss um 4,55 % auf 2,85 Euro.
An der Spitze der Kursliste schlossen Verbund mit plus 1,58 % auf 28,02 Euro. Die französische Verbund-Erzeugungstochter Poweo Production hat ein Portfolio von erneuerbaren Energien an ein Konsortium um AXA Private Equity verkauft. Es handle sich um ein Portfolio aus Wind- und Photovoltaik-Anlagen mit einer Kapazität von rund 120 Megawatt (MW), berichtete der "Börse Express". Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.