Die Wiener Börse hat am Montag bei gutem Volumen mit festerer Tendenz geschlossen. Der ATX stieg 22,5 Punkte oder 0,93 Prozent auf 2.444,14 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund einen Punkt unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.445 Punkten.
Die Wahl in Italien hat heute erwartungsgemäß für deutliche Impulse an der heimische Börse gesorgt. Im Vorfeld der Ergebnisse dürften Anleger auf einen Sieg des Mitte-Links-Bündnis von Pierluigi Bersani gehofft haben, da der ATX schon am Vormittag ins Plus tendierte. Am frühen Nachmittag sorgten dann Übernahmefantasien an der Frankfurter Börse für einen Kurssprung, von dem laut Händlern auch der heimische Markt gestützt wurde.
Nach dem Ende der italienischen Wahl um 15.00 Uhr bestätigten die ersten Schätzung den erhofften Sieg von Bersani, worauf die Märkte europaweit noch einmal nach oben zogen. Kurz nach 16.00 Uhr wurden Gerüchte laut, dass das Mitte-Rechts-Bündnis von Silvio Berlusconi möglicherweise im Senat eine Mehrheit erhalten haben könnte. Dies führte zur großen Ernüchterung an den Börsen und auch der Euro fiel kurzfristig auf seinen Vortagesstand zurück.
Die ersten Hochrechnungen bestätigten dann die Gerüchte. Berlusconi dürfte laut Berechnungen von Rai im Senat mit 31,6 Prozent die Mehrheit stellen. Bersani erhielt nur 29,4 Prozent der Stimmen. Beim ATX fiel der Kursrutsch dennoch nicht so kräftig aus und bis Handelsschluss stand noch ein sattes Plus zu Buche.
Eine Berg- und Talfahrt erlebten am Berichtstag auch die Papiere der OMV. Am Vormittag lagen sie noch fast zwei Prozent im Minus und bis Handelsschluss standen die Öltitel mit einem Plus von 2,34 Prozent auf 33,25 Euro an der Spitze der Kurstafel.
Dahinter legten voestalpine um 2,05 Prozent auf 25,84 Euro zu. Der Stahlkonzern bot heute allen Inhabern der im Oktober 2007 begebenen Hybridanleihe den 1:1-Umtausch in eine neue Hybridanleihe an. Das Emissionsvolumen des neuen Bonds soll bis zu 500 Mio. Euro betragen.
Andritz verbesserten sich nach einem positiven Analystenkommentar um 1,40 Prozent auf 52,04 Euro. Die Experten der Baader Bank haben ihre Empfehlung für den Anlagenbauer von „Hold“ auf „Buy“ angehoben und das Kursziel kräftig von 46,9 auf 57,0 Euro nach oben korrigiert.
Vor den am morgigen Dienstag erscheinenden Jahreszahlen verbesserten sich Wienerberger um 1,34 Prozent auf 7,69 Euro. Fester notierten auch die beiden Bankwerte. Raiffeisen rückten um 0,87 Prozent auf 29,72 Euro vor und Erste Group verteuerten sich um 0,53 Prozent auf 23,73 Euro.
Die Versicherer hingegen polarisierten deutlich. Während Vienna Insurance Group weit oben auf der Kurstafel um 1,95 Prozent auf 38,95 Euro anzogen, übernahmen UNIQA mit einem Minus von 2,27 Prozent auf 10,96 Euro die rote Laterne im prime market.