Am Donnnerstag

Wiener Börse schließt klar im Minus

03.12.2014

Der ATX fiel 18,4 Punkte oder 0,81 Prozent auf 2.263,94 Einheiten.

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© APA / Roland Schlager
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Die Wiener Börse hat am Donnerstag im Minus geschlossen. Der ATX fiel 18,4 Punkte oder 0,81 Prozent auf 2.263,94 Einheiten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,44 Prozent, DAX/Frankfurt -1,05 Prozent, FTSE/London -0,50 Prozent und CAC-40/Paris -1,44 Prozent.

Dabei war der ATX ähnlich den übrigen Handelsplätzen Europas wenig verändert aber mit freundlicher Tendenz in die Sitzung gestartet. Ins Minus gedrückt wurde er dann jedoch, ebenso wie das Umfeld, von den Aussagen des EZB-Chefs Mario Draghi bei der Pressekonferenz im Rahmen der allmonatlichen Zinssitzung. Draghi hatte wie erwartet vorerst keine breit angelegten Staatsanleihenkäufe oder sonstigen geldpolitischen Lockerungen bekanntgegeben. Man wolle im ersten Quartal 2015 die bisher ergriffenen Maßnahmen evaluieren, teilte er mit.

Zudem sei die EZB aber zu "außergewöhnlichen" Schritten bereit, stellte Draghi zum wiederholten Male klar. Zudem haben die Notenbanker ihre Prognosen für Wachstum und Inflation in der Eurozone nach unten korrigiert. Die Teuerungsrate soll nun 2015 mit 0,7 Prozent und 2016 mit 1,3 Prozent geringer ausfallen als noch im September erwartet.

Ein Analyst von Daniel Stewart & Co sah in der deutlich negativen Marktreaktion den Beleg, dass die Anleger sich bereits zu sehr einer baldigen geldpolitischen Lockerung der EZB sicher waren. Insbesondere der Konflikt zwischen EZB-Chef Draghi und der deutschen Fraktion rund um den Ankauf von Staatsanleihen sei noch nicht ausgestanden. Eher sei erkennbar, dass sich die beiden Lager voneinander entfernt hätten. Dass Draghi einen solchen Schritt auch gegen Widerstand und ohne Einstimmigkeit vollziehen könnte, hält der Analyst dennoch für denkbar.

An der Wiener Börse blieb unterdessen die Nachrichtenlage von Unternehmensseite ausnehmend dünn. Die Bankaktien Raiffeisen (minus 0,50 Prozent) und Erste Group (minus 3,09 Prozent) rutschten nach Verlaufsgewinnen noch in die Verlustzone. Auch die Papiere der OMV schlossen mit minus 2,14 Prozent auf 22,22 Euro an ihre Vortagesverluste an.

Nur wenig verändert tendierten die Aktien des niederösterreichischen Versorgers EVN, die 0,29 Prozent auf 10,39 Euro abgaben. Die Raiffeisen-Analysten haben ihr neutrales "hold" für die EVN-Aktie auf die Kaufempfehlung "buy" erhöht, ihr Kursziel setzten sie von 11,30 auf 12,20 Euro hoch. Die geringe Abhängigkeit der EVN von Russland wurde dabei positiv hervorgehoben.

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