Am Donnerstag
Wiener Börse schließt knapp behauptet
27.10.2016
ATX hält sich über 2.500 Zählern - Telekom Austria vor Zahlenvorlage im Spitzenfeld.
Die Wiener Börse hat am Donnerstag knapp behauptet geschlossen. Der ATX fiel 1,02 Punkte oder 0,04 Prozent auf 2.507,35 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 13 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.494,00 Punkten.
Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,04 Prozent, DAX/Frankfurt -0,03 Prozent, FTSE/London +0,41 Prozent und CAC-40/Paris -0,15 Prozent.
Damit hielt sich der heimische Leitindex über der Marke von 2.500 Zählern. Am Dienstag vor dem gestrigen Feiertag hatte er erstmals seit Dezember 2015 wieder oberhalb dieser Marke geschlossen. Das europäische Umfeld fand keine klare Richtung und notierte zudem mehrheitlich wenig verändert.
Bei den Einzelwerten gaben Palfinger-Aktien nach vorgelegten Geschäftszahlen um 1,24 Prozent auf 27,01 Euro nach. Der Umsatz des Salzburger Kranherstellers hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres um 10,9 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 996,6 Mio. zugelegt. Der Nettogewinn stieg um 3,4 Prozent auf 49,7 Mio. Euro.
Erst nach Börsenschluss wird die Telekom Austria (TA) ihre Neunmonatszahlen präsentieren. Von der APA befragte Analysten rechnen für das dritte Quartal mit einem klaren Gewinnrückgang bei leicht steigenden Umsätzen. Im Vorfeld der Zahlenvorlage beendete die TA-Aktie den Handelstag mit einem Plus von 1,16 Prozent bei 5,15 Euro und gehörte damit zu den stärksten ATX-Werten.
Gestützt wurde der Leitindex außerdem von den deutlichen Kursgewinnen der ATX-Schwergewichte Erste (plus 1,96 Prozent auf 29,59 Euro), Raiffeisen Bank International (RBI) (plus 1,62 Prozent auf 15,39 Euro) und OMV (plus 1,22 Prozent auf 28,71 Euro).
Beide notierten damit so hoch wie im gesamten bisherigen Jahresverlauf nicht. Sie profitierten vom europaweit freundlichen Branchentrend, nachdem die spanische Großbank BBVA und die britische Barclays positiv aufgenommene Geschäftszahlen veröffentlicht hatten.
Die OMV-Titel wiederum sind nur knapp unterhalb des im Verlauf erreichten 2016er-Höchststands von 28,74 Euro aus dem Handel gegangen. Zur OMV lag außerdem eine neue Analysteneinschätzung von Goldman Sachs vor. Das Kursziel für die Titel wurde von 21,70 Euro auf 22,50 Euro angehoben. Gleichzeitig werden sie aber nach wie vor zum Verkauf empfohlen.
Etwas tiefer tendierten voestalpine-Aktien, die 0,43 Prozent auf 32,51 Euro nachgaben. Nach knapp zweieinhalb Jahren Bauzeit hat der Linzer Stahlkonzern ein Roheisen-Werk im texanischen Corpus Christi in Betrieb genommen.
Lenzing-Aktien stiegen um 0,59 Prozent auf 120,20 Euro und notierten damit erstmals in ihrer Geschichte über 120 Euro. Unterdessen haben die Analysten der Berenberg Bank ihr Kursziel für die Papiere von 118,00 Euro auf 130,00 Euro angehoben. Die Kaufempfehlung ("Buy") bestätigten sie.
Sehr schwach zeigten sich Schoeller-Bleckmann mit einem Minus von 3,00 Prozent auf 65,00 Euro. Die Aktie des Ölfeldausrüsters hat in den vergangenen vier Wochen allerdings über 20 Prozent zugelegt. Ende September hatte das Ölkartell OPEC angekündigt, seine Ölproduktion drosseln zu wollen.