Die Wiener Börse hat am Dienstag erneut klar im Minus geschlossen und sich nur noch knapp über der 2.000-Punkte-Marke gehalten. Der ATX fiel 56,65 Punkte oder 2,72 Prozent auf 2.026,04 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 36 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.062,00 Punkten.
Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,60 Prozent, DAX/Frankfurt -1,80 Prozent, FTSE/London +0,07 Prozent und CAC-40/Paris -1,70 Prozent.
Somit knüpfte der heimische Leitindex wie auch die übrigen europäischen Aktienmärkte nahtlos an den schwachen Wochenauftakt an und nähert sich wieder der 2.000-Punkte-Marke, die er nach dem Brexit bereits unterschritten hatte. Dass die Erholungsrally der vergangenen Woche bereits wieder zu Ende ist, dürfte vor allem an Gewinnmitnahmen einiger Anleger liegen, konstatieren Börsianer.
Auch bei den heute ebenso schwachen Metall- und Ölpreisen verwiesen Marktteilnehmer auf liquidierte Profite. Hinzu kam am Nachmittag ein schwacher Start der New Yorker Aktienmärkte, die am Vortag noch feiertagsbedingt geschlossen hatten.
Aktuelle Konjunkturdaten sorgten unterdessen kaum für Bewegung. Weder, dass die US-Industrie im Mai weniger Aufträge als erwartet erhielt, noch, dass die Geschäfte der Dienstleister der Eurozone im Juni etwas besser als erwartet liefen, hatte stärkere Impulse ausgelöst.
In Wien gerieten die Bankaktien unter Druck, Erste Group büßten 4,41 Prozent ein und Raiffeisen fielen um 4,97 Prozent. Die österreichische Bankenabgabe wird auf ein mit Deutschland vergleichbares Niveau reduziert, davor müssen die heimischen Finanzinstitute aber noch eine Abschlagszahlung leisten, kündigte die Regierungsspitze am Dienstag an. Nach APA-Informationen geht es um eine Einmalzahlung in der Größenordnung von zwei bisherigen Jahren Bankenabgabe und damit rund eine Milliarde Euro.
Die Rohstoff- und Ölpreise zeigten sich ob wachsender globaler Konjunktursorgen tiefer. So fiel der Brent-Ölpreis um über vier Prozent unter 48 Dollar je Fass und auch die Metallpreise schwächelten. Infolge sanken voestalpine um 4,23 Prozent und SBO um 3,50 Prozent.
OMV ermäßigten sich ebenso um 1,50 Prozent. Nach Streitereien zwischen den Belegschaftsvertretern steht die OMV seit kurzem ohne Konzernbetriebsrat da, berichtet der "Standard" in seiner Dienstag-Ausgabe. Grund sei ein Zwist zwischen dem bisherigen Vorsitzenden des Gremiums und seinen Kontrahenten.