ATX stieg um 115,11 Punkte oder 5,82 Prozent auf 2.094,58 Zähler.
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Donnerstag nach der Einigung am Euro-Gipfel mit massiven Kursaufschlägen beendet. Der ATX schoss um 115,11 Punkte oder 5,82 Prozent auf 2.094,58 Einheiten in die Höhe. Auch das internationale Umfeld präsentierte sich in sehr starker Verfassung. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +2,26 Prozent, DAX/Frankfurt +5,12 Prozent, FTSE/London +2,77 Prozent und CAC-40/Paris +6,20 Prozent.
Die Regierungschefs der Eurozone haben sich in der Nacht auf Donnerstag auf ein Maßnahmenpaket zur Abwehr der Schuldenkrise geeinigt. Beschlossen wurde unter anderem ein Schuldenschnitt für Griechenland und neue Kernkapitalvorschriften für systemrelevante Banken. Damit wurde etwas die Unsicherheit aus dem Markt genommen, hieß es.
Die Kursrally erfasste Aktien aus allen Branchen. Ein regelrechtes Kursfeuerwerk gab es europaweit im Finanzbereich zu beobachten. In Wien schossen die Aktien von Erste Group (plus 10,21 Prozent auf 18,13 Euro) und Vienna Insurance Group (plus 10,02 Prozent auf 32,35 Euro) sogar zweistellig hoch.
Die Erste Group braucht nach vorläufigen Berechnungen 59 Mio. Euro, um ihr hartes Kernkapital wie vom EU-Gipfel gefordert auf neun Prozent zu erhöhen. Zudem wird das Institut am morgigen Freitag die Drittquartalszahlen präsentieren.
Die Titel von voestalpine gewannen beachtliche 8,68 Prozent auf 25,55 Euro. Bei RHI betrug der Kursaufschlag 6,81 Prozent auf 16,62 Euro. Die Raiffeisen Bank International streiften ein Kursplus in der Höhe von 5,74 Prozent auf 22,93 Euro ein. Unter den weiteren Schwergewichten zogen OMV um 5,69 Prozent auf 26,10 Euro an. Telekom Austria steigerten sich um 5,07 Prozent auf 8,62 Euro.
Ergebnisse legte heute vor Börsenstart der Verbund (plus 5,22 Prozent auf 21,97 Euro) vor. Die Drittquartalszahlen des Versorgers fielen leicht besser als erwartet aus, hieß es im Handel. Die Verbund-Ergebnisse wurden jedoch mit den Meldungen zum EU-Gipfel etwas in den Hintergrund gedrängt.
Wienerberger verabschiedeten sich mit einem Aufschlag von 5,11 Prozent auf 9,46 Euro aus dem Handel. Hier konnte eine negativere Analystenmeinung nicht belasten. Die Experten der UBS nahmen ihr Kursziel für die Ziegelaktien leicht von 9,50 auf 9,30 Euro zurück. Das Anlagevotum "Neutral" wurde unverändert belassen.