Wiener Börse
Bankwerte erneut mit Kursverlusten
18.10.2011
Der ATX fiel 7,89 Punkte oder 0,40 Prozent auf 1.961,21 Einheiten.
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Dienstag bei moderatem Volumen mit etwas tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 7,89 Punkte oder 0,40 Prozent auf 1.961,21 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund zwei Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 1.963 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,55 Prozent, DAX/Frankfurt +0,30 Prozent, FTSE/London -0,48 Prozent und CAC-40/Paris -0,78 Prozent.
"Es war nicht allzu viel los - die Umsätze in Wien sind nach wie vor ausgesprochen dünn", kommentierte ein Marktteilnehmer den Handelstag. "Von Kundenseite gibt es derzeit nur sehr wenig Interesse", hieß es weiter.
Das heimische Börsenbarometer orientierte sich erneut am internationalen Börsenumfeld, dass mehrheitlich etwas schwächer tendierte. Gedämpfte Erwartungen an den am Wochenende anstehenden EU-Gipfel drückten laut Marktbeobachtern auf die Stimmung. Zudem belastete die Ankündigung, dass Moody's den stabilen Ausblick für das französische Toprating auf den Prüfstand stellt.
Negative Nachrichten kamen auch von der Konjunkturfront. So ist die chinesische Wirtschaft im dritten Quartal so langsam wie seit zwei Jahren nicht mehr gewachsen und auch die Konjunkturzuversicht deutscher Finanzexperten hat sich im Oktober stärker als erwartet eingetrübt.
Unter den Indexschwergewichten mussten Andritz ein Minus von 1,78 Prozent auf 64,40 Euro verbuchen. Laut einem Händler haben die Analysten der Bank of America die Bewertung der Titel mit "underperform" und einem Kursziel von 60 Euro aufgenommen. "Die Analyse brachte die Aktien etwas unter Druck", so der Marktteilnehmer.
Auch die Bankwerte verloren weiter an Terrain. Erste Group rutschten 2,41 Prozent auf 15,61 Euro ab und Raiffeisen schlossen um 2,73 Prozent tiefer bei 21,59 Euro. Neue Ergebnisse aus dem US-Bankensektor rückten hier in den Fokus. Goldman Sachs verfehlte mit dem Ergebnis die Erwartungen von Analysten. Im Gegensatz dazu fiel das Zahlenwerk der Bank of America besser als erwartet aus.
voestalpine konnten sich mit plus 1,93 Prozent auf 23,29 Euro gegen den Trend stemmen. Telekom Austria verbesserten sich geringfügig um 0,10 Prozent auf 8,21 Euro ab. Laut Finanzkreisen soll sich der Investor Ronny Pecik bereits einen Anteil von insgesamt 20 Prozent an der Telekom gesichert haben. "Pecik hat bereits 20 Prozent, strebt aber einen Anteil von 25 Prozent an", hieß es aus Finanzkreisen gegenüber dem "WirtschaftsBlatt".
Verbund gaben 0,41 Prozent auf 21,85 Euro ab. Der Stromerzeuger hat sich eine neue Kreditlinie über 750 Mio. Euro gesichert, war bekanntgeworden. Do & Co schlossen 2,16 Prozent tiefer bei 27,01 Euro. Der Caterer hat 51 Prozent am größten ukrainischen Cateringunternehmen Kyiv Catering LLC erworben. Der Kaufpreis wurde nicht veröffentlicht.