Der ATX stieg 21,2 Punkte oder 1,12 Prozent auf 1.915,17 Einheiten.
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Donnerstag bei durchschnittlichem Volumen mit festen Notierungen beendet. Der ATX stieg 21,2 Punkte oder 1,12 Prozent auf 1.915,17 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund fünf Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 1.920 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,27 Prozent, DAX/Frankfurt +0,43 Prozent, FTSE/London -0,14 Prozent und CAC-40/Paris -0,15 Prozent.
An den übrigen Börsen Europas fiel die Tendenz indes nicht ganz so fest aus, einige schlossen gar im Minus. Nach den erfolgreich verlaufenen Auktionen spanischer Staatsanleihen die Börsen im Mittagshandel kräftig angetrieben hatten, gingen die Gewinne angesichts enttäuschender US-Konjunkturdaten und einer schwächelnden Wall Street auch in Europa zusehends zurück. Mancherorts wurde auch auf eine gewisse Enttäuschung einiger Anleger über das Ausbleiben einer Zinssenkung seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) verwiesen. Das deutlich Plus am heimischen Aktienmarkt blieb in erster Linie den deutlichen Zuwächsen im Finanzsektor geschuldet, der auch auf Europaebene eine starke Sektorperformance hinlegte.
Unter den schwergewichtigen Wiener Bankenwerten rückten Erste Group um 5,52 Prozent auf 12,90 Euro vor und waren damit auch zu Handelsende stärkster Wert im prime market; Raiffeisen verteuerten sich um 1,95 Prozent auf 19,60 Euro. Im Versicherungssektor verbuchten Vienna Insurance Group einen Aufschlag von 2,13 Prozent auf 31,15 Euro und UNIQA befestigten sich um 3,55 Prozent auf 10,20 Euro.
Wie UNIQA bekannt gab, übernimmt Vorstandschef Hartwig Löger per 1. Februar die Agenden des UNIQA-Österreich-Vertriebsvorstandes Werner Holzhauser, der seinerseits das Unternehmen verlässt. Damit werde das Leitungsgremium von fünf auf vier Mitglieder verkleinert, hieß es von Unternehmensseite weiter.
Lenzing schlossen ebenfalls sehr fest, und zwar mit einem Aufschlag von 3,82 Prozent auf 66,29 Euro. Wie der Faserhersteller mitteilte, werde er auch in Zukunft seine speziellen Hitzeschutzfasern an den amerikanischen Kooperationspartner TenCate liefern, der daraus flammenhemmende Gewebe für die Uniformen der US-Army herstellt. Möglich macht das eine permanente Importbewilligung durch den amerikanischen Präsidenten Barack Obama.
Gefragt war überdies die Agrana-Aktie (plus 1,76 Prozent auf 80,39 Euro), nachdem der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern in der Früh seine Neunmonatsbilanz für das Geschäftsjahr 2011/12 vorgelegt hatte. Demnach verdoppelte sich das Konzernperiodenergebnis im Vergleich zur Vorjahresperiode auf 129,7 Mio. Euro. Der Umsatz erhöhte sich um 20,2 Prozent auf 1,952 Mrd. Euro, teilte das Unternehmen ad hoc mit.
Die schwergewichtige OMV-Aktie beendete die Sitzung indes unverändert bei 24,30 Euro. Die Wertpapieranalysten der Berenberg Bank haben in ihrer jüngsten Studie das Kursziel der Öl- und Gasaktie von 32,00 auf 27,00 nach unten revidiert; die Einstufung "hold" behielten die Experten unverändert bei. Zudem teilte die OMV mit, ihren General Manager für Libyen wieder vor Ort in Tripolis einzusetzen, wenn auch aus Sicherheitsgründen vorerst nur tageweise. Die Ölförderung sei in den vergangenen Monaten auch schon wieder deutlich gesteigert worden, und zwar auf 19.000 Barrel pro Tag. Das seien etwa 60 Prozent des Vorkriegsniveaus, erklärte ein Unternehmenssprecher.
Unter den übrigen Schwergewichten verzeichneten Telekom Austria ein Plus von 0,18 Prozent auf 9,00 Euro, Wienerberger rückten um 0,39 Prozent auf 7,40 Euro vor. voestalpine gingen in einem europaweit gesuchten Rohstoffsektor mit einem Zuwachs um 1,18 Prozent auf 24,08 Euro aus dem Handel.