US-Konjunktur im Blick
Wiener Börse startet etwas schwächer
27.01.2015
Der ATX verlor 0,31 Punkte bzw. 0,01 Prozent auf 2.251,83 Punkte.
Die Wiener Börse ist am Dienstag mit knapp behaupteter Tendenz in die Sitzung gestartet. Der ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 2.251,83 Punkten nach 2.252,14 Einheiten am Montag errechnet, das ist ein Minus von 0,31 Punkten bzw. 0,01 Prozent.
Der Börsenstart verlief an den europäischen Handelsplätzen recht verhalten und ohne klare Richtung, nachdem die Tokioter Börse sehr fest und jene in New York kaum verändert geschlossen hatte. Im Vorfeld der morgigen Zinssitzung der US-Notenbank Federal Reserve, bei der Beobachter mit einer Fortführung der Niedrigzinspolitik rechnen, rücken vor allem Konjunkturdaten aus den USA in den Fokus.
So werden im Verlauf der Auftragseingang langlebiger Güter im Dezember, das Verbrauchervertrauen im Jänner sowie einige Immobilienbarometer publiziert. Für die langlebigen Güter sehen die Analysten der Helaba die Vorgaben per saldo schwach, ohne Transportsektor sollten diese allerdings den Experten zufolge jedenfalls leicht zulegen. Auch beim Verbrauchervertrauen ist man seitens der Helaba optimistisch, die stabilen Aktiennotierungen, niedrige Energiepreise und der robuste Arbeitsmarkt würde zu einer soliden Kauflaune beitragen, hieß es.
An der Wiener Börse kommt unterdessen die Berichtssaison immer mehr in Schwung. So hat der steirische Leiterplattenhersteller AT&S seinen Gewinn in den ersten drei Quartalen im Geschäftsjahr 2014/15 kräftig gesteigert. Es gab ein Plus von 65,4 Prozent auf 50,3 Mio. Euro. Der Ausblick für das Gesamtjahr wird angehoben, der Umsatz sollte um 6 bis 7 Prozent auf 623 bis 633 Mio. Euro steigen. Aktien von AT&S legten infolge 5,78 Prozent auf 11,54 Euro zu.
Keine Unterstützung lieferten jüngste Prämienzahlen der Aktie der Vienna Insurance Group (VIG), die sich um 0,16 Prozent verbilligte. Die Versicherung hat voriges Jahr 9,374 Mrd. Euro an verrechneten Prämien eingenommen, um 0,1 Prozent weniger als 2013. Bereinigt um Sondereffekte entspreche das einem organischen Wachstum von 2,6 Prozent, hieß es. Die Analysten der Baader Bank sehen in einer erste Reaktion zwar "solide" Ergebnisse in den Kernmärkten der VIG, jedoch auch negative Währungseffekte. Man sei jedoch zuversichtlich, dass die Schwachstellen des Versicherers in Rumänien und Italien aufgebessert werden.
Ihre jüngste Talfahrt unterbrechen konnte unterdessen die Aktie der Raiffeisen Bank International (RBI), die um 1,74 Prozent höher bei 10,10 Euro notierte. Am Vortag hatte die Raiffeisen-Aktie im Verlauf ein neues Allzeittief von bei 9,806 Euro markiert und war schwächster ATX-Wert gewesen, am vergangenen Freitag war sie gar um knapp zehn Prozent gefallen. Das Management der RBI hat neuerlich aufgeflammte Gerüchte um einen Verkauf ihrer russischen Tochterbank zurückgewiesen. Davor war am Montag die russische Alfa Bank für die RBI-Tochter ins Gespräch gebracht worden. RBI-Chef Karl Sevelda spricht im "Standard" von "Gerüchten, die jeder Grundlage entbehren".
Der ATX Prime notierte bei 1.137,71 Zählern und damit um 0,04 Prozent oder 0,49 Punkte höher. Im prime market zeigten sich 15 Titel mit höheren Kursen, 20 mit tieferen und einer unverändert. In drei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 691.072 (Vortag: 866.592) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 19,271 (23,38) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.