Die Wiener Börse hat die Sitzung am Donnerstag bei durchschnittlichem Volumen mit klar höheren Notierungen beendet. Der ATX stieg 30,36 Punkte oder 1,43 Prozent auf 2.157,08 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund zwei Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.155 Punkten.
Der ATX konnte am Donnerstag an seine Vortagesgewinne anschließen. Die wachsende Zuversicht für ein Gelingen des griechischen Schuldenschnitts sorgte an den Aktienmärkten und auch beim Euro für Auftrieb. Die Entscheidungen der EZB sowie der Bank of England, ihre Leitzinsen unverändert zu belassen, war an den Märkten hingegen erwartet worden und brachte daher keine nennenswerten Impulse.
Der Euroraum steuert nach Einschätzung der EZB auf eine leichte Rezession zu, wurde ferner bekannt. Nach einem schwachen vierten Quartal 2011 haben die Währungshüter ihre Wachstumsprognose gegenüber der letzten Vorhersage gesenkt.
Nach Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) wird die EZB vorerst weiter in einer abwartenden Haltung verharren. Bei der Pressekonferenz von EZB-Chef Draghi gab es weder Signale für weitere Zinssenkungen noch für eine "erhöhte Liquiditätsbereitstellung", hieß es.
In einem festen europäischen Branchenumfeld tendierten auch die heimischen Bankaktien mit Aufschlägen. Während Erste Group 2,91 Prozent auf 18,89 Euro zulegen konnten, verbesserten sich Raiffeisen um 1,87 Prozent auf 25,63 Euro.
Die europäischen Bankenaufseher (EBA) erkennen das private Partizipationskapital, das österreichische Banken im Zuge der staatlichen Hilfspakete 2008/09 aufgenommen haben, doch nicht als "hartes Kernkapital" an, war am frühen Nachmittag bekannt geworden. Die betroffenen Banken in Österreich, Raiffeisen Zentralbank und Erste Group, werden die EBA-Quote aber trotzdem erreichen.
Fester präsentierten sich auch voestalpine mit plus 2,06 Prozent auf 25,26 Euro. RHI konnten sich um 3,32 Prozent auf 18,50 Euro verbessern. Bei den Versicherern zeigten Vienna Insurance Group mit einem Kursanstieg um 1,76 Prozent auf 31,80 Euro auf.
Scholler-Bleckmann gaben nach Vorlage von Ergebnissen um 0,74 Prozent auf 65,50 Euro nach. Der Ölfeldausrüster hat im Vorjahr seinen Nettogewinn fast verdoppelt und will die Dividende von 1,00 auf 1,20 Euro je Aktie erhöhen.