Kursgemetzel weltweit

Wiener Börse stürzt mehr als 6 Prozent ab

22.09.2011

Die Börsen mussten am Donnerstag weltweit extreme Verluste hinnehmen.

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Die Wiener Börse hat am Donnerstag massiv verloren und ist auf ein neues 25-Monatstief gefallen. Der ATX büßte 121,69 Punkte oder 6,09 Prozent auf 1.877,20 Zähler ein und schloss damit erstmals seit April 2009 unter 1.900 Punkten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 96 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 1.973 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -3,32 Prozent, DAX/Frankfurt -4,96 Prozent, FTSE/London -4,64 Prozent und CAC-40/Paris -5,15 Prozent.

Die Kommentare der US-Notenbank Fed von Mittwochabend hatten neue Rezessionsängste ausgelöst und damit die Börsen weltweit auf eine rasante Talfahrt geschickt. Die Notenbanker hatten ihr neues Anleihenumschichtungsprogramm zur Konjunkturstützung mit deutlichen Abwärtsrisiken begründet und damit die Weltbörsen geschreckt.

Belastet wurde die Börsenstimmung zudem durch die jüngsten Ratingabstufungen für einige italienische und US-Banken. Die am Nachmittag gemeldeten US-Konjunkturdaten waren durchwachsen ausgefallen und konnten dem Abwärtstrend nichts entgegensetzen. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren geringer als erwartet gefallen, die gemeldeten US-Frühindikatoren waren hingegen stärker als erwartet gestiegen.

Käufer gebe es praktisch keine mehr am Markt, lediglich bei wenigen Titeln sei vereinzelt Kaufinteresse zu registrieren, berichteten Aktienhändler in Wien. Aber auch Verkäufer seien nur mehr selten zu beobachten, sagte ein Händler: "Kundenseitig ist eigentlich gar niemand mehr unterwegs". Die Muster der Verkaufsorder lassen aber vermuten, dass Hedgefonds Short-Positionen aufbauen, vermutete der Händler.

Massiv unter die Räder kamen nach den Bank-Ratingabstufungen in Italien und den USA erneut europaweit die Bankwerte. In Wien rasselten Erste Group um 10,03 Prozent auf 17,50 Euro nach unten. Raiffeisen Bank International fielen um 8,37 Prozent auf 20,25 Euro. Beide Aktien fielen damit auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren.

Stark nach unten ging es auch mit vielen anderen ATX-Schwergewichten. OMV fielen um 8,27 Prozent auf 22,97 Euro. Telekom Austria verloren 5,57 Prozent auf 6,88 Euro. voestalpine büßten 5,00 Prozent auf 21,18 Euro ein und Andritz 4,19 Prozent auf 63,62 Euro. Alle Titel im prime market schlossen am Donnerstag mit Verlusten.

Solange die internationale Unsicherheit um Schuldenkrise, Konjunkturentwicklung, und Bankenabstufungen anhält, sei keine Besserung in Aussicht, erwartet ein Wiener Händler. Fundamentale Unternehmensdaten oder Bewertungsniveaus würden derzeit am Markt auch komplett ignoriert. Sollte es letztlich aber doch zu einem Stimmungswechsel kommen, könne es aber auch schnell wieder nach oben gehen, so der Händler.

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17:36 Uhr: Der ATX fällt nach dem heutigen Tag auf 1.877,20 Punkte, das ist ein Minus von 6,09%.

17:22 Uhr: Der Euro hat am Donnerstag seine Talfahrt fortgesetzt und ist auf den tiefsten Stand seit acht Monaten gesunken. Im Tief kostete die Gemeinschaftswährung 1,3385 US-Dollar. Weniger hatte der Euro zuletzt Mitte Jänner gekostet.

16:43 Uhr: Auch der EuroStoxx 50 weitete am frühen Donnerstagnachmittag seine deutlichen Tagesverluste noch einmal aus und lag zuletzt mit 5,17 Prozent im Minus bei 1.989,92 Punkten.

16:12 Uhr: Die jüngsten Aussagen der US-Notenbank, die am Mittwoch ihre zusätzlichen Stützungsmaßnahmen vor allem mit "signifikanten Abwärtsrisiken" für die US-Wirtschaft begründete hatte, wirken negativ nach. Hinzu kamen Börsianern zufolge Befürchtungen um die Stabilität des internationalen Bankensystems.

15:51 Uhr: Die US-Börsen starten erneut mit massiven Verlusten - Dow Jones sackt um 3,1% ab.

15:45 Uhr: Mittlerweile steht der ATX schon bei einem von 5,34 Prozent.

 

15:21 Uhr: Käufer gebe es praktisch keine mehr am Markt, lediglich bei wenigen Titeln sei vereinzelt Kaufinteresse zu registrieren, sagte ein Aktienhändler in Wien. Aber auch Verkäufer seien nur mehr zu selten zu beobachten, berichteten Händler. Möglicherweise seien aber derzeit Hedgefonds mit dem Aufbau von Short-Positionen aktiv, hieß es am Markt.

15:01 Uhr: Keine Erholung an den Wiener Börsen. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 1.901,15 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 97,74 Punkten bzw. 4,89 Prozent.

14:50 Uhr: Auch der Ölpreis hat am frühen Donnerstagnachmittag tiefer gegenüber dem Vortag tendiert. Analysten zufolge litten die Ölpreise unter den Ankündigungen der US-Notenbank Fed vom Vortag.

13:54 Uhr:  Mitten in der Schuldenkrise überrascht Irland mit einem starken Wirtschaftswachstum. Dank höherer Investitionen und mehr Exporten stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal um 1,6 Prozent, wie die irische Statistikbehörde am Donnerstag mitteilte. Experten waren lediglich von einem saisonal bereinigten BIP- Zuwachs von 0,25 Prozent ausgegangen.

13:45 Uhr: 
Die italienische Regierung hat am Donnerstag ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum der kommenden Jahre gesenkt. Für das laufende Jahr werde nun ein BIP-Wachstum von 0,7 Prozent statt wie bisher 1,1 Prozent erwartet.

13:38 Uhr:
Auch italienische Banken wurden abgestraft : Nach der Herunterstufung der Bonität Italiens verpasste die Ratingagentur Standard & Poor's einigen Finanzinstituten des Landes ebenfalls eine schlechtere Note. Betroffen sind unter anderem Mediobanca und die Intesa Sanpaolo , beide gaben um jeweils 2 Prozent nach. Der italienische Leitindex notierte 2,6 Prozent schwächer.

13:30 Uhr:
Die Ratingagentur Moody's hatte die Kreditwürdigkeit der US-Großbanken Bank of America , Wells Fargo und Citigroup herabgestuft . Die Wahrscheinlichkeit, dass der Staat die Institute im Falle von Schwierigkeiten bei einer neuen Finanzkrise unterstütze, sei zurückgegangen, hieß es zur Begründung.

13:10 Uhr:
Immer noch kräftig im Minus ist der Deutsche Aktienindex (DAX): Er notierte am frühen Nachmittag 4,12 Prozent unter dem Kurs vom Vortag.

 


12:52 Uhr:
Die Wiener Börse ist am Donnerstag massiv ins Minus geschlittert und damit auf neue Zweijahrestiefs gefallen. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 1.911,21 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 87,68 Punkten bzw. 4,39 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -3,60 Prozent, FTSE/London -3,85 Prozent und CAC-40/Paris -4,09 Prozent.

12:40 Uhr:
Der Euro ist am Donnerstag wegen der pessimistischen Konjunkturerwartung der US-Notenbank Fed erstmals seit Februar 2011 unter die Marke von 1,35 Dollar gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung fiel am Vormittag bis auf 1,3448 Dollar. Zuletzt erholte sich der Euro wieder etwas, kostete aber mit 1,3470 Dollar immer noch drei Cent weniger als vor den Aussagen der Fed am Mittwochabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochmittag auf 1,3636 (Dienstag: 1,3710) Dollar festgesetzt.

12:33 Uhr:
Der Goldpreis zeigte sich ebenfalls schwächer. Im Londoner Goldhandel wurde heute gegen 11.00 Uhr die Feinunze (31,10 Gramm) bei 1.764,46 Dollar (nach 1.793,00 Dollar im Nachmittags-Fixing am Donnerstag) gehandelt.

12:20 Uhr: 
Der Brent-Ölpreis hat am Donnerstagvormittag deutlich nachgegeben. Der als wichtige Ölpreisbenchmark geltende Future auf die Rohölsorte Brent notierte gegen elf Uhr in London bei 107,76 Dollar je Barrel (159 Liter). Am Dienstag notierte der Brent-Future zuletzt bei 110,36 Dollar.

12:15 Uhr:
Die Kurse aus Fernost im Überblick

  • Der Nikkei-225 Index in Tokio verschlechterte sich um 180,90 Zähler oder 2,07 Prozent auf 8.560,26 Punkte.
  • Der Hang Seng Index in Hongkong gab massiv um 912,22 Zähler (minus 4,85 Prozent) auf 17.911,95 Einheiten ab.
  • Verluste hinnehmen mussten auch die Märkte in Singapur: Der FTSE Straits Times Index schloss bei 2.720,53 Zählern und einem Minus von 71,26 Punkten oder 2,55 Prozent.
  • Der All Ordinaries Index in Sydney gab um 108,9 Zähler oder 2,62 Prozent auf 4.044,70 Einheiten nach.
  • An der chinesischen Börse sank der Shanghai Composite um 2,78 Prozent auf 2.443,06 Punkte, nachdem dort schwache Konjunkturdaten veröffentlicht worden waren.

12:11 Uhr: Die Leitbörsen in Fernost haben am Donnerstag einheitlich tief im Minus tendiert. Negative Nachrichten kamen aus den USA, wo die Notenbank (Fed) weitere Stützungsmaßnahmen vor allem mit "signifikanten Abwärtsrisiken" begründet hatte. Diese angeheizten Konjunktursorgen für die weltgrößte Volkswirtschaft drückten global auf die Aktienkurse, hieß es aus dem Handel.

11:50 Uhr:
Steil bergab geht es auch an der Frankfurter Börse. Der Deutsche Aktienindex (DAX) notierte gegen Mittag um 4,22 Prozent tiefer als am Vortag.

 


11:44 Uhr:
Die Furcht vor einer weltweiten Rezession hat Spekulationen um die Zahlungsunfähigkeit hoch verschuldeter Staaten am Donnerstag geschürt. Am Markt für Credit Default Swaps (CDS) verteuerte sich die Absicherung eines 10 Mio. Euro schweren Pakets italienischer Anleihen um 29.000 auf ein Rekordhoch von 550.000 Euro, teilte der Datenanbieter Markit mit. Entsprechende Versicherungsprämien für spanische Papiere kosteten mit 450.000 (plus 20.000) Euro ebenfalls so viel wie noch nie.

11:29 Uhr:
Die Wiener Börse rutscht immer tiefer in die roten Zahlen. Der ATX hat bereits 4,91 Prozent auf den Kurs vom Vortag verloren.

© Wiener Börse


11:11 Uhr:
In Wien verloren Erste Group und Raiffeisen Bank International (RBI) am frühen Vormittag mehr als 6 Prozent.

"Rezessionsängste und die Furcht vor einer Eskalation der europäischen Schuldenkrise - die Stimmung ist mies und die Finanzwerte bekommen das derzeit besonders stark zu spüren," sagte ein Händler. "Kommt dann noch eine Welle von Herunterstufungen hinzu, wird die Verunsicherung nicht gerade kleiner."

10:55 Uhr: 
Mit zu den größten Verlierern zählten die Aktien der Societe Generale , die gut 5 Prozent verloren. Französische Banken stehen derzeit besonders im Visier der Märkte, da sich Anleger um mögliche Liquiditätsengpässe sorgen. Im Dax rutschten die Deutsche Bank und die Commerzbank in den ersten Handelsminuten um mehr als 5 Prozent ab.

10:47 Uhr:
Die Rating-Herabstufung italienischer und amerikanischer Banken hat die Finanzwerte am Donnerstag erneut unter Verkaufsdruck gesetzt. Der europäische Bankenindex fiel um bis zu 3,2 Prozent und kommt seit Monatsbeginn damit auf ein Minus von mehr als 10 Prozent.

10:42 Uhr:
Für schlechte Stimmung sorgte zudem die Bonitätsabstufung von sieben italienischen Banken durch die Ratingagentur S&P, aber auch die Rückstufung der großen US-Kreditinstitute. In ganz Europa kamen Bankwerte damit erneut unter Druck. In Wien verloren Erste Group 4,96 Prozent auf 18,485 Euro, Raiffeisen Bank International fielen um 5,61 Prozent auf 20,86 Euro. Beide Titel fielen damit auf neue Zweijahrestiefs. Stark unter Druck kamen aber auch andere ATX-Schwergewichte wie voestalpine (minus 3,79 Prozent auf 21,45 Euro).

10:38 Uhr:
In ganz Europa ging es im frühen Handel kräftig nach unten. Auch der deutsche DAX fiel um mehr als drei Prozent. Für schlechte Stimmung sorgten die Kommentare der US-Notenbank Fed vom Vortag. Die angekündigten Maßnahmen der Fed waren zwar erwartet worden, geschreckt wurden die Börsen aber vom begleitenden "Wording" der Notenbanker. Die Fed hatte ihre zusätzlichen Stützungsmaßnahmen im Anschluss an ihre geldpolitische Sitzung vor allem mit "signifikanten Abwärtsrisiken" begründet.

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