Der ATX verliert weiter. Es ist bereits der 10. Verlusttag en Suite.
Die Wiener Börse hat sich Freitagmittag bei moderatem Volumen schwach präsentiert. Die Talfahrt am heimischen Markt geht damit weiter. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.215,40 Punkten errechnet, das ist ein Minus 1,06 Prozent und steht bereits vor seinem 10. Verlusttag in Folge. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,92 Prozent, FTSE/London -0,75 Prozent und CAC-40/Paris -0,46 Prozent.
In einer schwachen internationalen Börsenlandschaft gibt auch der ATX weiter nach. Die Krisenherde im Irak und in der Ostukraine führen zur Zurückhaltung an den Finanzmärkte. Vor dem näher rückenden Wochenende wollen die Akteure zudem keine neuen Positionen mehr eingehen. Angst vor Krieg verunsichert die Anleger.
In Wien stemmten sich auf Unternehmensebene die Andritz-Aktie gegen den Abwärtssog und gewann 1,58 Prozent auf 41,48 Euro. Im Nachgang der gestrigen Quartalszahlen meldeten sich nun Analysten mit positiveren Einschätzungen. JPMorgan revidierte das Kursziel für die Aktien des steirischen Anlagebauers von 49,00 Euro auf 52,00 Euro nach oben und bekräftigte die Kaufempfehlung "Overweight". Die Baader Bank nahm ihr Anlagevotum von "Hold" auf "Buy" hoch und verbesserte das Kursziel von 44,50 auf 46,60 Euro.
Eine Kursschwäche zeigte unter den Schwergewichten Raiffeisen mit einem Abschlag von 2,87 Prozent auf 17,80 Euro. OMV verloren ungeachtet höherer Rohölpreise um 2,0 Prozent auf 28,66 Euro.
Ans untere Ende der Kursliste rutschten die Titel von Valneva und Palfinger mit deutlichen Verlusten von jeweils etwa fünf Prozent. Die Biotechfirma Valneva, aus dem Zusammenschluss der Wiener Intercell mit der französischen Vivalis entstanden, verzeichnete zum Halbjahr einen Nettoverlust von 12,2 Mio. Euro. Im Vorjahreszeitraum wurde noch ein Minus von 22 Mio. Euro erwirtschaftet.
Immofinanz ermäßigten sich um 1,14 Prozent auf 2,18 Euro. Die Analysten der Erste Group senkten das Kursziel für die Immo-Aktie von 3,50 Euro auf 3,00 Euro. Das Anlagevotum wurde aber bei "Buy" belassen. Die Experten erklären, es könnte die beste Eintrittschance zum Aktienkauf seit der Lehman- und der europäischen Schulden-Krise sein.
Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zu Sitzungsbeginn bei 2.238,49 Punkten, das Tagestief lag gegen 11.30 Uhr bei 2.208,04 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 1,17 Prozent tiefer bei 1.111,39 Punkten. Im prime market zeigten sich fünf Titel mit höheren Kursen, 31 mit tieferen und drei unverändert.
Bis dato wurden im prime market 2.773.692 (Vortag: 1.978.784) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 70,787 (49,71) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Raiffeisen mit 374.127 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 13,36 Mio. Euro entspricht.