Zwangsabgabe
Zypern-Krise: Wiener Börse verliert
18.03.2013
Der Leithandelsindex ATX stürzte am Montag 1% ab. Auch Frankfurt schwach.
Die Proteste zeigen Wirkung: Das Rettungspaket für Zypern wird wieder aufgeschnürt. Vor allem die Kleinsparer bis 20.000 Euro sollen - anders als bisher vorgesehen - nicht in die Pflicht genommen werden. Das Parlament wird nun erst am Dienstag statt am Montag über das umstrittene Gesetz abstimmen. Europas Börsen rasseln ins Minus.
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+++ Österreich berichtete im großen BÖRSEN-TICKER über die Reaktionen an den internationalen Finanzmärkten +++
21:50 Uhr: Eurogruppe billigt Zypern mehr Spielraum zu
Die Euro-Finanzminister haben Zypern mehr Spielraum bei der umstrittenen Zwangsabgabe auf Kontenguthaben zugebilligt. Anleger mit Konten von bis zu 100.000 Euro müssten besser geschützt werden, berichteten Diplomaten nach einer Eurogruppen-Telefonkonferenz am Montag.
21:26 Uhr: Moderate Verluste an der Wall Street
Die New Yorker Aktienbörsen haben am Montag mit moderaten Verlusten geschlossen. Der Dow Jones gab 62,05 Einheiten oder 0,43 Prozent auf 14.452,06 Zähler ab.
20:55 Uhr: Fekter zuversichtlich über Lösung
Finanzministerin Maria Fekter (V) hat vor dem Beginn einer Telefonkonferenz der Eurogruppenmitglieder zu Zypern optimistisch über eine geringere Belastung niedriger Sparguthaben gezeigt. Sie sei "überzeugt, dass Anpassungen für kleine Sparer möglich sind", erklärte Fekter.
20:24 Uhr: US-Börsen grenzen anfängliche Verluste ein
Die New Yorker Aktienbörsen haben sich am Montag im Verlauf etwas von ihren anfänglichen Verlusten erholt. Bis 19.45 Uhr notierte der Dow Jones mit knapp behaupteter Tendenz und sank um 3,75 Zähler oder 0,03 Prozent auf 14.510,36 Einheiten.
19:58 Uhr: Italien als Vorbild
Eine Zwangsabgabe für Sparer, wie sie die Euro-Finanzminister für Zypern beschlossen haben, ist nichts absolut Neues. Vor rund 20 Jahren besteuerte bereits Italien in wirtschaftlich desolater Lage die Einlagen seiner Sparer. Und 1936 war es die Regierung in Norwegen, die ohne Vorwarnung eine Steuer auf die Zinsen des Ersparten erhob.
19:29 Uhr: Portugal beruhigt
Die Portugiesen müssen nach Worten von Zentralbankchef Carlos Costa für ihre Bankguthaben keine Zwangsabgabe wie auf Zypern befürchten. "Bei uns können die Anleger beruhigt und sicher sein", sagte der portugiesische Zentralbank-Gouverneur am Montag.
18:52 Uhr: Aussicht auf Deal besänftige Börsianer
"Das Hauptproblem mit dem zypriotischen Hilfspaket war, dass ganz normale Sparer wie du und ich mit ins Boot genommen werden sollten", sagte ein Aktienhändler in Frankfurt. "Die neuen Verhandlungen geben nun Hoffnung, dass diese Leute von der Abgabe ausgenommen werden. Das sorgt für Beruhigung an den Märkten", sagte der Börsianer.
18:19 Uhr: Ausnahme für Kleinsparer
Die Regierung von Zypern will nun doch Kleinsparer mit Guthaben bis zu 20.000 Euro von der geplanten Zwangsabgabe ausnehmen.
18:08 Uhr: Euro-Stoxx-50 schließt mit Kursverlusten
Der Aktienindex für 50 führende Unternehmen der Eurozone, Euro-Stoxx-50, hat am Montag mit 2.705,47 Punkten um 20,25 Zähler oder 0,74 Prozent schwächer geschlossen. Der breiter gefasste Euro-Stoxx Index ermäßigte sich um 1,29 Zähler oder 0,47 Prozent auf 273,64 Einheiten.
17:52 Uhr: ATX klar im Minus bei 2.470,82 Punkten
Aufgrund großer Unsicherheiten an den Märkten wegen des geplanten Zypern-Rettungspakets hat die Wiener Börse am heutigen Montag bei durchschnittlichem Volumen mit deutlich schwächerer Tendenz geschlossen. Der heimische Leitindex ATX fiel gegenüber dem Freitag-Schluss (2.496,47) um 25,65 Punkte oder 1,03 Prozent auf 2.470,82 Zähler.
17:45 Uhr: Regling: "Dürfen Banken nicht direkt stützen"
Der Chef des Euro-Rettungsschirms ESM, Klaus Regling, schließt direkte Geldspritzen für zypriotische Banken zum jetzigen Zeitpunkt aus.
17:21 Uhr: Klaus sieht "Konfiszierung" von Geld
Scharfe Kritik übt das Institut des ehemaligen tschechischen Staatspräsidenten Vaclav Klaus (IVK) an der EU im Zusammenhang mit dem Rettungspaket für Zypern. In einem Text, an dem sich auch der EU-Kritiker Klaus beteiligte, heißt es, dass Zyperns Wirtschaft bis zur Einführung des Euro im Jahr 2008 "relativ gesund“ gewesen sei. Das habe sich aber dann schnell geändert.
17:01 Uhr:
Zypern-Papiere selbst waren auch in der einstigen Zypern-Tochter der Kommunalkredit-Gruppe bei weitem nicht der größte Posten gewesen. Über die einstige Kommunalkredit-Tochter KIB in Limassol als Finanzierungsvehikel, deren milliardenschwere Wertpapier- und Spekulationsgeschäfte die österreichische Kommunalkredit in der Finanzkrise in den Beinahe-Zusammenbruch schlittern ließ, waren milliardenschwere und letztlich existenzgefährdende Spekulationsgeschäfte gelaufen.
16:36 Uhr: KA Finanz erwartet nicht, dass Garantien schlagend werden
Der Chef der KA Finanz, Bad Bank der gleichfalls staatlichen Kommunalkredit, glaubt nicht, dass Kreditausfallsversicherungen (CDS) für Zypern fällig werden. Wegen der "europäischen Lösung" für Zypern würden keine Garantien schlagend, meinte KA-Finanz-Chef Alois Steinbichler
16:13 Uhr: Zyperns Banken bis Donnerstag geschlossen
Die Ereignisse in Zypern überschlagen sich. Aus Zentralbankkreisen hört man, dass die Banken bis Donnerstag geschlossen bleiben.
16:09 Uhr: Eurogruppe berät schon heute um 19.30 Uhr am Telefon
Ursprünglich war die Beratung für morgen vorgesehen.
15:40 Uhr: Euro hält sich weiter über 1,29 Dollar
Der Euro hat sich am frühen Montagnachmittag weiter über 1,29 Dollar gehalten. Im Zuge der Unsicherheiten rund um Zypern war der Euro in der Früh auf ein Tagestief von 1,2881 Dollar abgesackt. Das war der tiefste Stand seit drei Monaten. Bis 15 Uhr konnte sich der Euro jedoch wieder etwas erholen und notierte bei 1,2926 US-Dollar. Zu den Richtwerten der übrigen Leitwährungen notierte der Euro deutlich schwächer.
15:35 Uhr: US-Börsen auch im Minus
Aufgrund der Zypern-Krise tendierten auch die US-Börsen im frühen Handel zu Verlusten. Bis 15.15 Uhr fiel der Dow Jones Industrial Index um 44,63 Einheiten oder 0,31 Prozent auf 14.469,48 Zähler. Auch der S&P Index verlor 9,15 Punkte (0,95 Prozent) und fiel auf 1.551,55 Zähler. Der Nasdaq Composite Index ermäßigte sich um 17,76 Punkte oder 0,55 Prozent auf 3.231,31 Einheiten.
15:26 Uhr: Proteste in Zypern
Der Zorn der Bürger richtet sich in erster Linie gegen die EU. (EU: Wer ist der Nächste? Spanien oder Italien?)
15:05 Uhr: Deutsche Parteien streiten über Zwangsabgabe für "Kleine"
Die Zwangsabgabe für zypriotische Sparer stößt in Deutschland parteiübergreifend auf Kritik. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble und zahlreiche andere Politiker betonten, sie hätten lieber einen Freibetrag für Kleinsparer gehabt. Das aber wollte die zypriotische Regierung nicht.
So sprachen sich Philip Rösler (FDP) und der grüne Fraktionschef Jürgen Trittin für einen Freibetrag in der Höhe von 20.000 - 25.000 Euro aus. SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles befürwortet grundsätzlich die Einbezeihung der Sparer, möchte jedoch auch, dass ein Teil der Sparer ganz ausgenommen wird.
14:50 Uhr: OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny fordert rasche Lösung
Ewald Nowotny sieht in Zypern einen wirtschaftlichen und finanziellen Sonderfall. Eine rasche und verantwortungsbewusste Lösung sei notwendig, damit der Sonderfall Zypern nicht zu weiterer Beunruhigung führt. Um auf eine längerfristig durchhaltbare Schuldenquote zu kommen, ist selbst bei der Bereitschaft der Eurostaaten für Hilfen von rund EUR 10 Mrd ein Eigenbeitrag Zyperns von EUR 5,8 Mrd nötig.
14:30 Uhr: Tritt Eurogruppe in Erscheinung?
Die Eurogruppe will offenbar notfalls nach der für Dienstag geplanten Parlamentsabstimmung in Zypern über die umstrittene Einlagenzwangsabgabe in Kontakt treten. Sollte es nötig sein, könne ein Austausch etwa über eine Telefonkonferenz stattfinden, verlautete am Montag aus Eurozonen-Kreisen.
Zunächst war von einer Telefonkonferenz der Finanzminister noch am Montag die Rede. Die Parlamentsabstimmung über das Rettungspaket für Zypern war allerdings auch zunächst für Montag angesetzt, wurde dann aber erneut verschoben auf nun Dienstag, 17.00 Uhr MEZ. Grund dafür sind Änderungsvorschläge der Regierung an der Abgabe, die erst vom Parlament geprüft werden müssen.
14:04 Uhr: Keine Auswirkung auf Österreich
Das unorthodoxe Vorgehen bei der Rettung Zyperns unter Einbeziehung der kleinen Sparer sorgt europaweit für Unruhe. "Für Österreich besteht keinerlei Gefahr", beruhigt Wifo-Chef Karl Aiginger. In Österreich gelte die Einlagensicherung und der Verfassungsgerichtshof würde alle Hebel dafür in Bewegung setzen, ebenso die Politik", sagte er am. Aber für Österreich sei das "absolut weder notwendig noch besteht irgendeine Gefahr".
12:45 Uhr: ATX weiter unter Druck
Die Sorgen um Zypern belasten die Wiener Börse weiter: Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.447,82 Punkten errechnet, das ist ein klares Minus von 48,65 Punkten bzw. 1,95 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -1,22 Prozent, FTSE/London -1,00 Prozent und CAC-40/Paris -1,54 Prozent.
12:39 Uhr: 20.000 Euro Freibetrag
Zur Schonung von Kleinsparern bei der Rettung Zyperns will die Regierung des Inselstaates nach Angaben aus Parlamentskreisen einen Freibetrag von 20.000 Euro vorschlagen. Für darüber hinaus gehende Einlagen bis zu einer Summe von 100.000 Euro solle die Abgabe 6,7 Prozent betragen, Einlagen über 100.000 Euro würden wie auch bisher vorgesehen mit 9,9 Prozent belastet, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Montag aus den Kreisen.
12:30 Uhr: Fix: Zypriotisches Parlament stimmt am Dienstag ab
'Das zypriotische Parlament soll erst morgen über das umstrittene Gesetz zur Zwangsabgabe auf Bankeinlagen abstimmen. Dies teilte der Vorsitzende einer der beiden regierenden Koalitionsparteien, Marios Karogian, am Montag im zypriotischen Fernsehen mit.
12:04 Uhr: Abstimmung in Nikosia erst am Dienstag
Es sei notwendig, Zeit zu haben, um detailliert über das Gesetz zu beraten, hieß es weiter zur Begründung. Zudem sollen auch die Banken am Dienstag und möglicherweise auch am Mittwoch geschlossen blieben, berichtete das Staatsfernsehen.
Eine offizielle Erklärung gab es zunächst dazu nicht. Hinter den Kulissen wird nach Informationen aus Regierungskreisen an einer Verbesserung der Zwangsabgabe für Kleinanleger gearbeitet. Danach sollen diese statt bisher 6,75 Prozent nur 3 Prozent ihrer Ersparnisse an den Staat abgeben. Dagegen sollen Reichere mit über 500.000 Euro auf zypriotischen Banken 15 Prozent ihrer Gelder an den Staat abführen. Möglicherweise werde es Beratungen mit der Eurogruppe geben. Eine offizielle Erklärung auch dazu gab es zunächst nicht.
12:00 Uhr: Entscheidung vertagt
Laut TV-Bericht hat das Parlament soeben die Entscheidung über eine Zwangsabgabe vertagt. +++ Wir berichten hier LIVE aus Nikosia +++
11:30 Uhr: Zyperns Präsident informiert das Parlament
Der zypriotische Präsident Nikos Anastasiades unterrichtet zur Stunde die Mitglieder des Parlamentes in Nikosia. Wie es aus Kreisen der Regierung hieß, will er klarstellen, dass eine Ablehnung des Rettungsprogrammes mit der Zwangsabgabe auf Bankeinlagen eine "ungerechte aber leider unabwendbare" Bedingung für das zypriotische Rettungsprogramm sei. Anschließend soll das Parlament darüber debattieren und entscheiden. Die Polizei sperrte das Parlament weiträumig ab. Einige Dutzend Demonstranten beschimpften die Politiker für die Zwangsabgabe auf Bankeinlagen.
11:12 Uhr: Zypern will Kleinanleger schonen
Zypern prüft Regierungskreisen zufolge einen Freibetrag für Kleinanleger. Bei der geplanten Sonderabgabe sollten die Inhaber von kleinen Bankdepots geschont werden, hieß es am Montag aus Regierungskreisen. Wo die Grenze für diesen Freibetrag gezogen werden solle, sei noch unklar.
10:51 Uhr: Die EZB lässt Zypern bei der Beteiligung von Kontoinhabern an den Rettungsbemühungen für den Inselstaat laut Direktor Jörg Asmussen weitgehend freie Hand. "Es liegt in den Händen der Zyprioten, über die Struktur zu entscheiden", sagte Asmussen am Montag in Berlin. Es müsse allerdings dabei ein Beitrag von 5,8 Milliarden Euro zusammenkommen
10:10 Uhr: 1,65 Prozent unter Freitags-Schluss
Wegen Sorgen um Zypern ist die Wiener Börse kurz nach Handelsstart deutlich unter Druck geraten. Der heimische Leitindex ATX sackte um 9.15 Uhr auf 2.455,20 Zähler um 41,27 Punkte oder 1,65 Prozent unter dem Freitag-Schluss (2.496,47) ab. Bisher wurden 708.021 (Vortag: 257.255) Aktien gehandelt (Einfachzählung).
09:56 Uhr: Auch Dax schwach
Das geplante Hilfspaket für Zypern hat den deutschen Aktienmarkt deutlich ins Minus gedrückt. Der Dax sank im frühen Handel um 1,30 Prozent auf 7938 Punkte, markierte sein bisheriges Tief aber bereits in den ersten fünf Minuten.
09:22 Uhr: Wiener Börse sackt ab
Zu Handelsbeginn fällt der ATX fast 1,8 Prozent +++ Auch DAX enorm schwach: Minus 1,5 Prozent im Frühhandel +++
09:04 Uhr: Euro unter Druck
'Nach dem Beschluss der Euro-Finanzminister zu Zypern ist der Euro am Montag in der Früh gegen den US-Dollar klar unter Druck geraten. Um 9 Uhr sackte der Euro auf 1,2924 Dollar ab, nach 1,3086 USD beim Richtkurs vom Freitag. Zwischenzeitlich rutschte die Gemeinschaftswährung sogar unter die Marke von 1,29 auf etwa 1,2880 ab.
In New York hatte der Euro gegen 22 Uhr zuletzt mit 1,3058 Dollar notiert. Auch zu den Richtwerten der übrigen Leitwährungen, insbesondere zum japanischen Yen, notierte er klar schwächer.
Hintergrund: Der Beschluss der EU-Finanzminister
Am Wochenende haben die Euro-Finanzminister beschlossen, Zypern nur dann Hilfen zu gewähren, wenn die Bankkunden des Landes mit einer Zwangsabgabe an der Rettung mitbeteiligt werden. Insgesamt sollen dadurch rund 5,8 Mrd. Euro eingezogen werden.
Abstimmung heute Nachmittag
An diesem Nachmittag soll das Parlament des kleinen Eurolandes über das umstrittene Rettungspaket der EU abstimmen.