Flughäfen werden Klimaschutz-Gebühren einheben
04.11.2009
Nur wenige Wochen vor der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen setzen auch deutsche, österreichische und Schweizer Flughäfen kleine Signale zum Schutz vor Treibhausgasen. Sie verpflichteten sich, neben dem 2012 EU-weit startenden CO2-Emissionshandel für den Flugverkehr weitere Schritte zu ergreifen, wie ihr Verband - die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) - mitteilte.
Der Verband geht davon aus, dass immer mehr Flughäfen neben den lärm- auch CO2-abhängige Landegebühren erheben werden. Nach den Testflughäfen für solche Klimaschutz-Gebühren in München und Frankfurt/Main (Fraport) wird sich Anfang 2010 zunächst Hamburg anschließen.
Zu den ADV-Mitgliedern gehören neben den deutschen internationalen und regionalen Flughäfen auch kooperierende Airports wie Salzburg und Zürich. Konkrete Maßnahmen müssen erst noch festgelegt werden. Erarbeitet worden sei eine fünfstufige Strategie. Zunächst müsse das Potenzial an Emissionsminderungen überprüft werden.
Vermeiden, Reduzieren, Kompensieren
Obwohl der Luftverkehr laut Weltklimarates IPCC nur 2,2 % des weltweiten CO2-Ausstoßes verursacht, stünden die Flughäfen zu ihrer Verantwortung für den Schutz von Anwohnern und Umwelt, sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. "Mit Blick auf die ehrgeizigen Klimaschutzziele in der gerade verabschiedeten Koalitionsvereinbarung werden auch die Flughäfen ihren Beitrag für den Klimaschutz in unserem Land leisten.
Natürlich liegen nicht alle Emissionsquellen an Flughäfen in unserem Einflussbereich. Aber was immer wir allein, aber auch in Abstimmung mit unseren Kunden für eine Absenkung der Emissionen tun können, das werden wir tun." Dabei soll folgende Priorität gelten: Vermeiden, Reduzieren, Kompensieren.
Viele Flughäfen setzten bereits seit längerem Klimaschutz-Ideen um. "So sind in Berlin, Hamburg und Köln Erdgas-, in Frankfurt seit neuestem Elektrofahrzeuge auf dem Vorfeld im Einsatz", so der Verband. "Die Flughäfen Hahn (Rheinland-Pfalz) und München setzen auf eigene Biogasanlagen, während Düsseldorf und Hannover über Photovoltaikanlagen verfügen.
Frankfurt plant den Bau eines Hybridkraftwerkes, welches Erdwärme und Biogas zur Erzeugung von Strom und Wärme einsetzen soll. Daneben wird an zahlreichen Standorten die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und andere Verkehrsträger vorangetrieben."