Flughafen Wien mit deutlich weniger Gewinn
19.11.2009
Die Flughafen Wien AG hat in den ersten 3 Quartalen die Flaute im Fluggeschäft zu spüren bekommen. Der Umsatz ging um 10,4 Prozent auf 374,4 Mio. Euro zurück. Das EBIT brach um 26,6 % ein auf 82,8 Mio. Euro. Unterm Strich ging der Periodengewinn in den 9 Monaten um 28,3 % auf 60,8 Mio. Euro zurück. Analysten hatten mit einem stärkeren Rückgang bei EBIT und Nettogewinn auf 73,1 bzw. 53,8 Mio. Euro gerechnet.
Am Ausblick hält der Flughafen Wien, der seit Monaten mit den Kalamitäten rund um das Baudesaster beim neuen Terminal Skylink kämpft, fest: Für das Gesamtjahr wird weiter mit einem Rückgang bei den Passagieren um 9 % auf rund 18 Mio. gerechnet, beim für die Erträge wichtigen Höchstabfluggewicht mit einem Minus von 8 %. In den ersten 9 Monaten ist die Zahl der Fluggäste um 10,3 % auf 13,7 Mio. gesunken.
Der seit Juni gestoppte Bau des Skylink war in den drei Quartalen mit 56,8 Mio. Euro auch die bisher größte Investition des Jahres. Wie der Flughafen weiter mitteilt, wurde mittlerweile ein neuer Vertrag für den Bereich Haustechnik mit einer ARGE HLK abgeschlossen, zu der die Firmen Siemens Bacon, Axima Gebäudetechnik und Ortner gehören.
Ortner wir auch die Sanitäreinrichtungen liefern. Mit 20 weiteren Auftragnehmern sollen "in den kommenden Wochen" Verträge abgeschlossen werden. Ab Mitte Februar 2010 soll weitergebaut werden. Bis Juni 2011 soll da Projekt "baulich abgeschlossen werden".
Kaufmann spricht von "beachtlichem Ergebnis"
Flughafen Wien-Vorstandssprecher Herbert Kaufmann bezeichnete das Ergebnis des Unternehmens als "beachtlich gut". Die Probleme der AUA und die Pleite von SkyEurope sind in den Ergebnissen bereits enthalten.
Wann am Flughafen Wien wieder Passagierzahlen von 20 Mio. erreicht werden, sei schwer zu prognostizieren. Die Prognosen für 2010 will der Flughafen erst im Dezember abgeben, es sei aber mit einer "eher flachen Entwicklung zu rechnen, wegen des langsameren Wachstums in Osteuropa. 2011 und 2012 sollte es wieder rascher aufwärts gehen.
Die 3. Piste am Flughafen soll es erst dann geben, "wenn die Kapazitäten auf den bestehenden Pistensystemen völlig ausgelastet sind". Der Flughafen bemühe sich aber "jedenfalls jetzt die Genehmigung für die Errichtung der 3. Piste zu bekommen". Der Beginn der Bautätigkeit hänge völlig von der weiteren Verkehrsentwicklung und auch der langfristigen Erwartung ab. "Das wird noch längere Zeit dauern, abhängig vom Verkehrswachstum", so Kaufmann.