Neben Mark Zuckerberg vermehrten Mitgründer und Investoren mit dem Netzwerk ihr Vermögen.
Rekord bei den Superreichen: Die Zahl der Milliardäre ist gut zwei Jahre nach der Finanzkrise rasant gestiegen und so hoch wie noch nie. 1.210 Dollarmilliardäre verzeichnet die am Mittwoch (Ortszeit) vorgestellte neue "Forbes"-Liste - fast 200 mehr als vor einem Jahr. Die drei Reichsten bleiben die Gleichen: Der Telekommunikations-Unternehmer Carlos Slim Helú (71) thront mit mehr als 74 Mrd. Dollar (53,1 Mrd. Euro) auf Platz eins. Dahinter folgen der Microsoft-Gründer Bill Gates (55) mit 56 Mrd. Dollar und der Investor Warren Buffett (80) mit 50 Mrd. Dollar. "Forbes" machte seine Liste 2011 zum 25. Mal.
Sieben Männer Milliardäre dank Facebook
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Sein Vermögen steigt auf 13,5 Milliarden Dollar. Neu in der Liste sind Mitgründer des beliebten Social Netzwerks: Dustin Moskovitz (2,7 Milliarden Dollar, Platz 420), Eduardo Saverin (1,6 Milliarden Dollar Platz 782). Der erste Facebook-Chef Sean Parker liegt gleich auf. Peter Thiel, ein US-Geschäftsmann, investierte im Jahr 2004 eine halbe Million Dollar in das Netzwerk. Jetzt gehört er mit einem Vermögen von 1,5 Milliarden Dollar ebenfalls zum Reichen-Club. Und Mark Pinca, der Boss des Internetspielbetreibers Zynga, verdankt sein Vermögen von einer Milliarde Dollar dem Facebook-Spiel Farmviell. Juri Milner aus Russland investierte in Facebook - und wurde mit einer Milliarde siebter Facebook-Milliardär.
Kein Deutscher dabei
Erstmals seit Jahren ist unter den ersten Zehn kein Deutscher, dafür zwei Inder und ein Brasilianer. Reichster Deutscher ist der Aldi-Gründer Karl Albrecht, der mit geschätzten 25,5 Mrd. Dollar auf Platz zwölf kommt. Im Vorjahr war er Platz zehn.
Immer mehr Reiche
"Die Liste repräsentiert die Weltwirtschaft: Es geht aufwärts, aber nicht überall", sagte Steve Forbes. Noch nie seien so viele Milliardäre auf der Liste gewesen. "Zusammen haben sie 4,5 Bill. Dollar - das ist mehr als die Wirtschaftskraft von Deutschland." Allerdings sei der Trend klar: "Vor zehn Jahren kam die Hälfte der Milliardäre aus den USA, heute ist es noch ein Drittel." Asien habe jetzt mehr Milliardäre als Europa. Und die Hauptstadt der Superreichen ist nicht mehr New York, sondern Moskau.
Mit einem Zuwachs von mehr als 20 Mrd. Dollar innerhalb eines Jahres ist Slim, der Reichste der Reichen, zugleich der größte Verdiener unter den 1.210 Milliardären.
Unter den hundert Reichsten sind nicht mehr fünf, sondern jetzt acht Deutsche. Versandhaus-König Michael Otto fiel zwar von Platz 21 auf 38, ist aber mit 16,6 Mrd. Dollar immer noch der zweitreichste Deutsche. Mit Susanne Klatten (44./14,6 Mrd.), Stefan Quandt (72./10,7 Mrd.) und Johanna Quandt (89./9,8 Mrd.) sorgte BMW-Besitz gleich für drei Plätze in den Top 100.
Frauen unterrepräsentiert
Frauen sind deutlich unterrepräsentiert, mit Christy Walton und ihren 26,5 Mrd. Dollar ist jedoch immerhin eine unter den ersten Zehn. Wie die Walmart-Erbin haben die meisten Frauen ihr Vermögen geerbt. Weibliche "Selfmade-Milliardäre" finden sich fast nur in Asien.
Der Älteste in der Liste ist der Schweizer Softwareunternehmer und Rennstallbesitzer Walter Haefner. Er wurde im September 100 Jahre alt. Jüngster Superreicher ist nicht mehr der 26 Jahre alte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg (52./13,5 Mrd.), sondern sein gleichaltriger, aber acht Tage jüngerer, Kompagnon Dustin Moskovitz (420./2,7 Mrd.). Beim Vermögen liegt Moskovitz gleichauf mit Donald Trump und Oprah Winfrey. Facebook hat für gleich sechs Milliardäre in der Liste gesorgt. Jüngster Deutscher ist mit zwei Milliarden Dollar Albert von Thurn und Taxis (27) auf Platz 595.