Frankreich hat 2012 sein Ziel bei der Neuverschuldung des Staates verpasst. Das Defizit betrug im vergangenen Jahr 4,8 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP), wie das nationale Statistikamt Insee mitteilte. Die Regierung hatte eine Neuverschuldung von maximal 4,5 Prozent angestrebt.
Der Gesamtschuldenstand stieg damit laut Insee auf den Rekordwert von 1,834 Billionen Euro. Das entspricht 90,2 Prozent des BIP. Vorgesehen war eine Gesamtverschuldung von bis zu 89,9 Prozent.
Frankreichs Präsident Francois Hollande hat vor rund zwei Wochen erstmals eingestanden, dass das französische Defizit auch in diesem Jahr deutlich über drei Prozent liegen wird. Die Neuverschuldung wird 2013 seinen Angaben zufolge wahrscheinlich bei 3,7 Prozent liegen. Das entspricht auch einer Prognose der EU-Kommission. In der Europäischen Union gilt eigentlich die Maßgabe, dass das Defizit nicht mehr als 3,0 Prozent des BIP betragen darf. Für die Gesamtverschuldung gilt theoretisch eine Obergrenze von 60 Prozent des BIP.