Heißes Gerücht
Führen Griechen Drachme wieder ein?
15.06.2010
Immer mehr Griechen schaffen immer mehr Geld ins Ausland.
Aus Sorge vor einem Staatsbankrott schaffen zahlreiche Griechen ihr Geld ins Ausland. In den ersten vier Monaten des Jahres sind nach Angaben der griechischen Zentralbank (Bank of Greece) 18,5 Mrd. Euro abgeflossen.
Zypern und Großbritannien attraktiv
Allein im April
verringerten sich die Geldeinlagen bei griechischen Banken von 268,8 Mrd.
Euro auf 260,3 Mrd. Euro, wie aus Informationen der Notenbank laut
Medienberichten in Athen hervorgeht. Die Tendenz halte auch im Mai und Juni
an. Die Gelder fließen nach den Angaben vornehmlich ins benachbarte Zypern
sowie nach Großbritannien - wo vermögende Griechen in den vergangenen
Monaten vor allem im Großraum London Immobilien kauften.
Kommt die Drachem wieder?
Die Sorgen verstärkten sich, nachdem
die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit des finanziell schwer
angeschlagenen Landes am Montag auf Ramschstatus herabgestuft hatte. Erneut
kamen Gerüchte über eine Rückkehr der griechischen Drachme auf, die vom
griechischen Finanzministerium umgehend dementiert wurden. Die Athener
Staatsanwaltschaft versucht zu prüfen, wo die Gerüchte über die Rückkehr zur
Drachme herrühren.
Im Mai hat Griechenland zur Rettung seiner Staatsfinanzen die erste 5,5-Milliarden-Euro-Finanzspritze vom IWF und 14,5 Mrd. Euro von den Euroland-Partnern erhalten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die EU hatten ein Rettungspaket für Griechenland auf den Weg gebracht, das insgesamt 110 Mrd. Euro über drei Jahre umfasst. Kontrolleure der Europäischen Zentralbank, der EU-Kommission sowie des IWF prüfen in Athen laufend die Bücher. Von ihren Berichten hängt es ab, ob Athen im September die nächste Finanzspritze in Höhe von rund 9 Mrd. Euro erhält.