Der russische Gazprom-Konzern setzt im Streit mit RWE um Gaslieferverträge auf eine Lösung außerhalb der Gerichte. "Bisher haben wir uns mit allen anderen Importeuren geeinigt, nur nicht mit RWE", sagte Gazprom-Exportchef Alexander Medwedjew in einem veröffentlichten Interview des "Handelsblatts".
Sein Konzern sei aber zuversichtlich, dass es zu einer Einigung komme. "Es ist immer besser, wenn man abseits des Gerichtssaals eine Lösung findet." Erst kürzlich habe es ein Treffen mit RWE-Chef Peter Terium gegeben. In diesen Tagen sei erneut ein Team von RWE in Moskau.
Der Essener Versorger muss nach eigener Darstellung wegen der langfristigen Bezugsverträge für Gas von Gazprom mehr zahlen, als er den eigenen Kunden wegen der inzwischen gefallenen Spotmarktpreise berechnen kann. Der Streit wird vor einem Schiedsgericht verhandelt. RWE strebt eine Lösung bis Ende 2013 an. Mit dem Konkurrenten E.ON hatte Gazprom vor wenigen Monaten eine Einigung erzielt.