A-Tec-Pleite
A-Tec-Sanierung kostet mehr als 100 Mio Euro
27.10.2010
Kurzfristig benötigt der Mischkonzern mindestens 50 Mio. Euro.
Mehr als 100 Mio. Euro kostet die Sanierung des in die Pleite geschlitterten Mischkonzerns A-Tec des Industriellen Kovats. Heute Nachmittag berät der Gläubigerausschuss darüber, wie eine Fortführung finanziert werden könnte. Die Banken, darunter die österreichischen Institute Raiffeisenbank International (RBI) und Erste Bank, haben bereits in zwei Runden beraten und wollen ausreichende Sicherheiten, unter anderem in Form von Unternehmensanteilen.
Mirko Kovats selbst wird einen "substanziellen Beitrag" zur Sanierung der A-Tec leisten, berichtet heute, Mittwoch, das WirtschaftsBlatt. Er werde heute seinen Sanierungsbeitrag offenlegen, "dem Vernehmen nach soll er Vermögen aus seiner Privatstiftung zur Verfügung stellen".
Bei der heutigen Gläubigerausschusssitzung müsse geklärt werden, woher das zu einer Sanierung notwendige frische Kapital kommen werde. Möglich sei entweder die Veräußerung von Firmenanteilen oder eine "sichtbare Leistung" durch den Eigentümer, so Hans-Georg Kantner vom Kreditschutzverband von 1870 (KSV).
"Wir wollen wissen, wer die notwendige kurzfristige Zwischenfinanzierung von mindestens 50 Mio. Euro aufstellt", so Wolfgang Hrobar vom Alpenländischen Kreditorenverband (AKV). Darüber hinaus müsse geklärt werden, welche Besicherungen die Banken erhalten. Insgesamt sind 15 Gläubigerbanken involviert.
Mitglieder des Gläubigerausschusses sind die Gläubigerschutzverbände KSV, AKV und Creditreform, weiters die Finanzprokuratur und die Anwälte Georg Freimüller, Susi Pariasek und Ulla Reisch.
Die Pleite der A-Tec ist das drittgrößte Insolvenzverfahren der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. Die Verbindlichkeiten inklusive Haftungen belaufen sich auf 677 Mio. Euro (davon 307 Mio. Haftungen). Geboten wurde eine Quote von 30 Prozent im Rahmen eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung. Kovats selbst hat teilweise fremdverschuldete Probleme bei der Austrian Energy & Environment (AE&E) für die Insolvenz verantwortlich gemacht.
Zuletzt setzte die A-Tec mit weltweit 12.000 Mitarbeitern rund 3 Mrd. Euro um.