A-Tec-Pleite

AE&E Austria meldet Insolvenz an

26.11.2010

"Das bedeutet nicht das Ende, es geht weiter", so Hans-Georg Kantner.

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Das Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung über die AE&E Austria mit Sitz in Raaba wurde beim Landesgericht in Graz eröffnet, teilte die Creditreform am Freitag mit. Sanierungsverwalter ist der Rechtsanwalt Norbert Scherbaum. Die Bericht- und Prüfungstagsatzung findet am 24. Jänner 2011, die Sanierungsplan-Tagsatzung am 14. Februar statt.

Vorrangig müsse jetzt die Überbrückungsfinanzierung vor allem im Avalbereich für die kommenden 90 Tage sichergestellt werden, so Franz Blantz vom Alpenländischen Kreditorenverband (AKV). Das Konto der Hausbank mit ca. 13,7 Mio. Euro sei derzeit gesperrt.

Kantner: "Es geht weiter"
Das Scheitern der Verkaufsverhandlungen bedeute "aber nicht, dass es keine Interessenten gibt", sagte Hans-Georg Kantner, Sprecher des Gläubigerausschusses der ebenfalls insolventen A-Tec. Es gebe deren wenigstens drei, verkauft könne auch aus einem Insolvenzverfahren heraus werden: "Das bedeutet nicht das Ende, es geht weiter."

Keine Einigung mit Andritz
Über die Grazer Firma mit 375 Mitarbeitern war am Donnerstag bis 22 Uhr am Abend verhandelt worden - unter anderem mit dem steirischen Maschinenbau-Konzern Andritz. Letztlich scheiterten die Gespräche an unterschiedlichen Preisvorstellungen. Das Angebot der Andritz soll bei 50 Mio. Euro brutto gelegen sein, "die Bilanz (von AE&E Austria, Anm.) war aber so schwach, dass nur wenig bei der A-Tec gelandet wäre", meinte ein Beobachter. Das bedeutet, dass ein Großteil des Kaufpreises im Unternehmen hätte verbleiben müssen, um das Eigenkapital auf ein akzeptables Niveau zu bringen.

Andritz habe u.a. eine Standortgarantie für AE&E Raaba auf den Tisch gelegt und angeboten, die Löhne und Gehälter weiterzuzahlen.

375 Mitarbeiter vor Kündigung
Laut Zeitungsberichten sind die 375 Mitarbeiter der AE&E bereits beim AMS zur Kündigung angemeldet worden. Damit hatte der Betriebsratschef des Unternehmens bereits am Donnerstag gerechnet.

Bitter: Das letzte Geschäftsjahr war das beste seit dem Bestehen des Unternehmens; generell hat man am Standort Graz-Raaba über all die Jahre Gewinne gemacht. Doch nur das wenigste davon blieb in der Firma; über Querverbindungen floss das Geld in die AE&E Australien. An die AE&E Group wurden Darlehen vergeben.

Die Gesellschaft in Raaba verfüge über eine gesunde Kernstruktur, eine grundsätzlich positive Ertragskraft und eine solide Auftragslage. Allerdings konnten zuletzt Aufträge aufgrund der fehlenden Finanzierung nicht angenommen werden. Gerade im Anlagenbau sei aber eine Bereitstellung von Bankgarantien für die erhaltenen Anzahlungen von Kunden notwendige Voraussetzung, um überhaupt in der Lage zu sein, Aufträge annehmen zu können.

 

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