Analysten sehen Ergebniseinbruch bei Erste Group

29.07.2009

Für die am Donnerstag (30.7.) zur Veröffentlichung anstehenden Ergebnisse der Erste Group zum zweiten Quartal erwarten die Analysten der UniCredit, der RCB und von CA Cheuvreux einen deutlichen Ergebniseinbruch gegenüber der Vorjahresperiode und neuerlich massiv gestiegene Kosten für die Risikovorsorge.

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In der APA-Konsensusprognose sehen die Spezialisten beim Nettoergebnis nach Minderheiten (net Profit after minorities) einen Einbruch gegenüber dem Vorjahr von rund 46 Prozent auf 173,6 Mio. Euro. Für die Risikovorsorge im Kreditgeschäft (risk provisions for loans & advances) wird im Mittel der Schätzungen ein Zuwachs von 114 Prozent auf 473,7 Mio. Euro prognostiziert. Zum Vergleich: Im Auftaktquartal 2009 betrug die Risikovorsorge der Erste Group 370 Mio. Euro.

Bei der Risikovorsorge rechnet die RCB mit gestiegenen Kosten gegenüber dem Auftaktquartal 2009 in allen Segmenten. Der Anteil von notleidenden Krediten (non performing loans) zur Gesamtkreditsumme wird jenseits der Sechs-Prozent-Marke gesehen. Daneben wird ein negativer Ergebniseffekt aus dem Geschäft mit ABS (asset backed securities) in der Größenordnung von unter 20 Mio. Euro für wahrscheinlich gesehen.

Auf der Gegenseite sehen die Experten der RCB den Zinsüberschuss (net interest income) und das Provisionseinkommen (fee & commission income) von Kursgewinnen der Ostwährungen, wie dem ungarischem Forint und der tschechischen Krone, in den vergangenen drei Monaten gut unterstützt. Das Handelsergebnis (net trading result) sollte neben der Entwicklung der Wechselkurse auch vom Geldmarkt und dem Geschäft mit Festverzinsten Wertpapieren profitieren.

Ähnlich lauten auch die Erwartungen der Analysten der CA Cheuvreux. Angetrieben von stabilen Nettozinsmargen (net interest margin) rechnen sie mit einem Anstieg der Zinseinkommen gegenüber dem Jahresbeginn. Bei der Risikovorsorge wird im Quartalsvergleich ein weiteres kräftiges Wachstum gesehen. Bedingt durch die starke Fokussierung der Bank auf die Kosteneinsparung wird auf der Ausgabenseite jedoch eher mit einer positiven Überraschung gerechnet.

Der Einschätzung der RCB zufolge ist es sehr wahrscheinlich, dass der Großteil der Analysten nach Durchsicht der Zahlen zum zweiten Quartal ihre Prognosen für das Gesamtjahr nach oben revidieren wird. In ihrer aktuellen Schätzung rechnet die RCB mit einem Vorsteuerergebnis von 901 Mio. Euro im Gesamtjahr.

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