Das riesige Staudammprojekt wird das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt.
Der börsenotierte österreichische Anlagenbauer Andritz AG hat sich ein großes Stück am Kuchen für das umstrittene Mega-Wasserkraftwerk Belo Monte am Xingu in Brasilien gesichert. Das Unternehmen bezifferte am Montag seinen Auftragsanteil mit rund 330 Mio. Euro, etwa für Turbinen und Generatoren. Ende voriger Woche hatte Andritz das Volumen grob mit 300 bis 350 Mio. Euro beziffert.
Das Staudammprojekt im Amazonas-Regenwald wird unter anderem vom alternativen Nobelpreisträger, dem österreichisch-brasilianischen Bischof Erwin Kräutler bekämpft. Umstritten ist das Vorhaben am Fluss Xingu wegen seiner Auswirkungen auf Natur und indigene Bevölkerung. Der "Indianerbischof" verglich das Projekt mit der "Sintflut". Die geplante Staufläche beträgt 500 km2. Laut Kräutler müssen 40.000 Menschen umgesiedelt werden.
Belo Monte soll mit einer geplanten Leistung von 11.230 MW das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt sein. Die Stromerzeugung soll laut Andritz 2014 beginnen, die Fertigstellung des Projekts ist für 2019 geplant. Mit dem Vorhaben wolle die brasilianische Regierung das schnelle Wachstum der Wirtschaft des Landes und der Bevölkerung sichern und fördern, so Andritz. Bei vollem Betrieb soll Belo Monte Strom für etwa 35 Millionen Menschen liefern.
Konsortialführer für die elektromechanische Ausrüstung ist der französische Alstom-Konzern, das Gesamtauftragsvolumen beträgt knapp 1 Mrd. Euro. Alstom, die deutsche Voith Hydro und Andritz liefern als Konsortium drei Francisturbinen und Generatoren, 14 Erregungssysteme für die Hauptanlage, sechs Rohrturbinen, sechs Generatoren und die gesamte Zusatzausrüstung sowie sonstige hydromechanische Ausrüstungen für die Wasserkraftanlage Pimental des Belo-Monte-Projekts, wie es heißt.